Paris. . Die Deutsche Wirtschaft hat von Januar bis März kräftig zugelegt. Laut einem Bericht der OECD wuchs sie in diesen zwölf Wochen um 3,7 Prozent. Von den führenden Industriestaaten stand nur Kanada besser da.

Die deutsche Wirtschaft ist der OECD zufolge im ersten Quartal im Vergleich zu Ende 2010 um mehr als das Doppelte gewachsen: Nach einer Wachstumsrate von 1,5 Prozent legte sie von Januar bis März 2011 um 3,7 Prozent zu, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung am Dienstag in einem Zwischenbericht feststellte. Von den sieben führenden Industriestaaten (G-7) steht demnach nur Kanada mit einer Rate von 5,2 Prozent besser da.

Für das zweite Quartal erwartet die OECD in Deutschland aber nur noch ein Wachstum von 2,3 Prozent, während dann vor allem die Vereinigten Staaten mit einer Rate von 3,4 Prozent aufholen dürften. Auch die französische Wirtschaft, die mit derzeit 3,4 Prozent hinter Deutschland liegt, werde von April bis Juni mit einer Rate von 2,8 Prozent schneller wachsen.

Prognose für Japan wäre zu gewagt

Für Japan, das vor knapp vier Wochen von einem verheerenden Erdbeben und der Atomkatastrophe von Fukushima erschüttert wurde, wagte die in Paris ansässige OECD keine Vorhersagen. „Es ist derzeit unmöglich, die Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum abzuschätzen“, erklärte die Organisation. „Nach einer ersten Schätzung könnte das Wachstum in Japan im ersten Quartal um 0,2 bis 0,6 Prozentpunkte sinken.“ Da der Wiederaufbau aber wohl recht schnell anfange, könnte der Schaden am Bruttoinlandsprodukt bereits im dritten Quartal wieder ausgeglichen werden.

Gefahren für die Konjunktur der G-7-Staaten seien vor allem die Unruhen in Nahost und Nordafrika mit den dadurch erhöhten Ölpreisen sowie die andauernden Schuldenkrisen im Euro-Raum, erklärte die OECD. (AFP)