Essen. . Erich Kellerhals, Gründer der Media- und Saturn-Märkte, klagt gegen Metro-Konzernchef Cordes. Kellerhals fürchtet um seinen Einfluss auf das Unternehmen. Der Milliardär hält noch knapp 22 Prozent an Media-Saturn.

Der Handelsriese Metro legt nach der Krise 2009 heute wohl wieder bessere Zahlen vor. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen dürfte 2010 auf 2,3 Milliarden Euro geklettert sein. Hinter den Kulissen brodelt es aber. Um die Elektronik-Tochter Media-Saturn, die sich nach Einschätzung von Analysten enttäuschend entwickelt habe, ist ein Machtkampf entbrannt.

Erich Kellerhals (71), Gründer Media- und Saturn-Märkte und immer noch im Besitz von 21,62 Prozent an der Elektronikkette, fährt schwere Ge­schütze auf: Beim Landgericht Ingolstadt hat er eine Klage gegen den von der Metro AG geplanten Beirat für die Media-Saturn-Holding, der im Oktober starten und weitreichende Befugnisse haben soll, eingereicht. Kellerhals sieht dadurch seine Vetorechte außer Kraft gesetzt.

Milliardär beschreitet den juristischen Weg

Der Milliardär beschreitet nicht nur den juristischen Weg, sondern zieht auch verbal zu Felde – gegen Metro-Chef Eckard Cordes. Der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte Kellerhals: „Er hat mein Vertrauen missbraucht. Ich lasse nicht zu, dass Herr Cordes zerstört, was uns groß und erfolgreich gemacht hat.“ Der Handelspionier unterstreicht, dass er sich nicht aus dem Unternehmen drängen lässt.

Zuletzt hatten sich die Konflikte zwischen Kellerhals und Cordes gehäuft. So stieg Me­dia-Saturn erst sehr spät ins Online-Geschäft ein. Differenzen gab es auch über das Expansionstempo etwa auf dem Wachstumsmarkt China, wo die Elektronikkette derzeit gerade einmal mit zwei Filialen in Shanghai vertreten ist. Cordes erklärte vergangene Woche, dass er in China das Potenzial „für mehrere hundert Filialen“ sehe.