Berlin. . Mehr Streiks, schnellere Streiks, längere Streiks - die Lokführer-Gewerkschaft GDL hat angekündigt, ihre Streiks auszuweiten. GDL-Chef Klaus Weselsky rechnet aber trotzdem mit einem kürzeren Arbeitskampf als in den Vorjahren.
Im Tarifkonflikt der deutschen Bahnbranche droht die Lokführergeschwerkschaft GDL mit einer massiven Streikwelle. Der Arbeitskampf werde die Ausstände von 2007 und 2008 an Härte übertreffen, sagte GDL-Chef Claus Weselsky der „Welt am Sonntag“. „Wir fahren eine andere Strategie. Die Streiks sollen schneller hintereinander getaktet werden“, sagte der Gewerkschaftschef der Zeitung.
„Wir werden - falls nötig - im Güter- und Personenverkehr öfter hintereinander streiken. Und wir werden länger streiken als 2007“, sagte Weselsky dem Blatt. Er fügte demnach aber hinzu, die Lokführer würden in diesem Tarifkonflikt nicht bis zum Äußersten gehen: „Es wird keine unbefristeten Streiks geben.“ Er rechne zwar mit einem heftigen, im Ergebnis aber auch mit einem kurzen Arbeitskampf, der nicht so lange dauern werde wie 2007 und 2008. Damals hatte sich der Arbeitskampf fast über ein Jahr hingezogen.
Neben einem satten Lohnplus hatte sich die Lokführergewerkschaft damals einen eigenen Tarifvertrag bei der Deutschen Bahn erstritten. In der aktuellen Tarifrunde geht es neben Gehaltserhöhungen um einen Branchentarifvertrag, der eine einheitliche Bezahlung der Lokführer bei allen Bahn-Gesellschaften in Deutschland garantiert, also auch bei den privaten Schienenunternehmen. Weselsky hat der Arbeitgeberseite bis Dienstag Zeit gegeben, ein neues Angebot vorzulegen. Kommt es dazu nicht, will die GDL erneut streiken. (dapd)