Bonn. Die Ruhrstadtwerke können die Mehrheit am Kraftwerke-Betreiber Evonik Steag übernehmen. Das Bundeskartellamt in Bonn gab am Dienstag grünes Licht.
Der mehrheitlichen Übernahme des Stromerzeugers Evonik Steag durch ein Stadtwerke-Konsortium aus dem Ruhrgebiet steht nichts mehr im Wege. Das Bundeskartellamt in Bonn teilte am Dienstag mit, es habe grünes Licht für den Kauf gegeben. Gegen das Fusionsvorhaben gebe es keine wettbewerblichen Bedenken.
Die Beteiligung der Ruhrstadtwerke könne dazu beitragen, dass sich die Steag als ein von den vier großen Erzeugungsunternehmen (Eon, RWE, EnBW und Vattenfall) unabhängiger Mitspieler am Markt etabliere, sagte der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt.
„Eine starke Nummer 5“
Evonik hatte den Verkauf von 51 Prozent der Steag-Anteile im vergangenen Dezember vertraglich unter Dach und Fach gebracht. In den Verkaufsverhandlungen hatten sich die Stadtwerke gegen vier weitere Bieter durchgesetzt. Der Kaufpreis wurde mit 649 Millionen Euro veranschlagt. Evonik-Chef Klaus Engel hatte bereits damals gesagt, aus der Partnerschaft mit dem Stadtwerke-Konsortium könne „eine neue starke Nummer fünf im deutschen Energiemarkt erwachsen“.
Das Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr ist ein Zusammenschluss der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung, der Energieversorgung Oberhausen sowie der Stadtwerke Dortmund, Bochum, Essen, Dinslaken und Duisburg.
CDU-Fraktionschef Thomas Kufen erwartet vom Kauf des Energiekonzerns Steag durch die Stadtwerke im Ruhrgebiet mehr Wettbewerb - und somit Nutzen für die Bürger. Am kommenden Mittwoch entscheidet der Rat. (dapd)