Düsseldorf. .

52 Prozent der Deutschen glauben, dass sich die Wirtschaft ohne Frauenquote nicht ausreichend für die Förderung von Frauen einsetzen wird. Das hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa ergeben.

Die Mehrheit der Deutschen glaubt einer Umfrage zufolge nicht, dass die Wirtschaft sich ausreichend für die Förderung von Frauen einsetzt. 52 Prozent der Bundesbürger halten deshalb staatliche Regeln wie eine Frauenquote für erforderlich, wie die Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das „Handelsblatt“ (Freitagsausgabe) ergab. Dieser Meinung sind demnach vor allem Frauen selbst (56 Prozent). Besonders viel Unterstützung für die Quote gibt es unter Beamten (63 Prozent) sowie den Anhängern der Grünen (60 Prozent) und der Linken (72 Prozent).

50 Prozent, ein Drittel oder ein Viertel?

Unterschiedlich sahen die Befragten die notwendige Höhe einer Frauenquote: 32 Prozent hielten laut „Handelsblatt“ sogar einen 50-Prozent-Anteil von Frauen in Führungspositionen für richtig. 24 Prozent meinten demnach, mindestens ein Drittel müsse mit Frauen besetzt werden, 18 Prozent gaben dem Bericht zufolge ein Viertel als die richtige Quote an. Als Gründe für die geringe Zahl von Frauen in Führungspositionen sehen 71 Prozent der Befragten, dass die Führungskultur in Unternehmen zu sehr von Männern dominiert ist. Außerdem machen 66 Prozent die schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf dafür verantwortlich. Nur 39 Prozent glauben, dass Frauen selbst zu selten in Führungspositionen streben.

Die Bundesregierung streitet derzeit über die Notwendigkeit einer Frauenquote. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Mittwoch klargestellt, dass es eine gesetzlich festgelegte Quote nicht geben werde. Sie will den Unternehmen noch eine Chance geben, ihre „guten Absichten“ in Bezug auf eine Frauenquote umzusetzen. Auch Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) schlug einen „Pakt“ mit der Wirtschaft für mehr Frauen in Führungspositionen vor. Für eine staatlich vorgegebene Frauenquote setzt sich Arbeitsministerin Ursula von der Leyen ein, während Familienministerin Kristina Schröder (beide CDU) auf eine gesetzlich verordnete Freiwilligkeit setzt. (afp)