Frankfurt. .
Auf Fahrgäste der Pivat-Bahnen können ab Februar Zugausfälle zukommen. Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) hat angekündigt den vorgelegten Tarifvertrag nicht unterschreiben zu wollen.
Im Streit um einen einheitlichen Tarifstandard für Lokführer hat die Gewerkschaft Streiks angekündigt. Die Arbeitgeberseite - sechs private Verkehrsunternehmen - habe bei dem zurückliegendem Treffen am Donnerstag ihre Zusage, einem bundesweit geltenden Rahmentarifvertrag für Lokführer zuzustimmen, widerrufen, teilte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Freitag mit. Damit habe sie die Chance auf eine Verhandlungslösung zunichte gemacht.
Die Absage der sechs Privatunternehmen Abellio, Arriva, Benex, Keolis, Veolia und Hessische Landesbahn an die bereits schriftlich festgehaltene Bereitschaft zum Abschluss eines Bundesrahmen-Lokomotivführertarifvertrag sei ein „Schlag ins Gesicht“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky. Eine Provokation sei dabei der Anfang der Woche erteilte Schlichterspruch im Tarifkonflikt zwischen den Privatunternehmen und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). „Wer mit der EVG, die keine zehn Prozent der Lokomotivführer in Deutschland organisiert, einen Flächenvertrag abschließt, ignoriert die Realität“, sagte Weselsky.
Die GDL werde sich diesem Branchentarifvertrag nicht anschließen. „Wir sind nicht bereit, das Einkommensniveau von mehr als 90 Prozent aller Lokomotivführer abzusenken“, sagte der Gewerkschaftschef weiter. Mit dem Branchentarifvertrag verpflichten sich die sechs privaten Bahnunternehmen, bei Ausschreibungen im Nahverkehr ab Mai mit Personalkosten zu kalkulieren, die weitgehend dem Vergütungsniveau bei DB-Regio entsprechen. Unterschiede in der Bezahlung wird es allerdings nach wie vor bei Zulagen und anderen Vergünstigungen geben, der Abstand wird bei maximal 6,25 Prozent liegen.
Die Tarifkommission der GDL will am 3. Februar über weitere Schritte beraten. (dapd)