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Burgfrieden: Der Betriebsrat des Baukonzerns Hochtief lenkt im Streit mit der IG BAU ein. Die Gewerkschaft hatte alleine mit dem Übernahmeinteressenten ACS verhandelt. Der Betriebsrat wertete das als Art Verrat.

Die Hochtief-Arbeitnehmervertreter wollen ihren Streit über das feindliche Übernahmeangebot des spanischen ACS-Konzerns beilegen. Der auf Konfliktkurs zur IG Bau gegangene Hochtief-Konzernbetriebsrat kündigte nach einer Sitzung am Montag an, er werde Gespräche mit der IG Bau aufnehmen. „Unser gemeinsames Ziel ist weiterhin die dauerhafte Beschäftigungssicherung der Mitarbeiter von Hochtief“, erklärte das Gremium und ging damit auf ein Gesprächsangebot der Gewerkschaft ein. Die IG Bau will am Freitag in Frankfurt Ergebnisse der Unterredung vorstellen.

Der Konzernbetriebsrat hatte entrüstet auf Verhandlungen zwischen der IG Bau und ACS reagiert, in denen die Gewerkschaft Zusagen für den Fall erhalten hatte, dass der spanische Hochtief-Großaktionär Erfolg mit seinem Übernahmeversuch für den deutschen Baukonzern hat. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Siegfried Müller hatte betont, die Gewerkschaft habe für eine solche Übereinkunft kein Mandat. „Ich schätze das als Katastrophe ein“, hatte Müller gesagt, der seit Monaten gegen die Übernahmepläne des spanischen Infrastrukturkonzerns Sturm läuft.

Die Gewerkschaft hatte dagegen betont, ACS habe sehr konkrete Zusagen zum Erhalt der Arbeitsplätze und Standorte in Deutschland gemacht. Der IG-Bau-Vorsitzende Klaus Wiesehügel und Vorstandssekretär Gregor Asshoff sind Arbeitnehmer-Vertreter im Hochtief-Aufsichtsrat. (rtr)