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Der Evonik-Konzern scheint die Bilanzen seiner Tochter Steag für den anstehenden Verkauf an ein Stadtwerkekonsortium aufgehübscht zu haben.

Aus internen Papieren, die DerWesten vorliegen, geht hervor, dass die Steag 2009 – und damit vor den Verkaufsverhandlungen – rund eine Million Tonnen Kohle aus Kohlelagern an Banken verkauft hat. Im Gegenzug fluteten bis zu 100 Millionen Euro die Kassen der Firma und hübschten dort die Bilanzen auf. Gleichzeitig hat sich die Steag verpflichtet, die Kohle in den Jahren 2011 und 2012 von den Banken zurückzukaufen, um damit die eigenen Kraftwerke zu befeuern. Das Geld fließt dann wieder aus den Bilanzen ab, und zwar erst nach dem Verkauf der Firma.

Das Verkauf-und-Kauf-Geschäft mit der Kohle soll die Steag rund vier Millionen Euro gekostet haben, heißt es. Das Geld würden die Banken verdienen.

Eine Sprecherin der Steag-Mutter Evonik bestätigte das Geschäft. Für die Steag habe das aber keine negativen Folgen gehabt. Die Kohle hätte schließlich sowieso gekauft werden müssen. Zudem habe das Geschäft der Steag geholfen, Geld im Unternehmen zu halten und das Ergebnis der Firma zu verbessern.