München. .

Die Preise an den Tankstellen sind binnen eines Tages in die Höhe geschnellt. Mancherorts müssen Autofahrer 1,529 Euro für den Liter Super zahlen.

An deutschen Tankstellen hat es einen gewaltigen Preissprung gegeben. Von Montag auf Dienstag kletterten die Preise vereinzelt auf 1,529 Euro für einen Liter Superbenzin, wie ein ADAC-Sprecher in München sagte. Der Sprecher bezweifelte, dass diese Höhe angemessen ist. Einen Durchschnittswert könne der ADAC aber erst am Mittwoch präsentieren.

Eine Sprecherin des Mineralölwirtschaftsverbands konnte am Dienstag ebenfalls keinen Durchschnittspreis nennen. Aber die Kraftstoffpreise an einzelnen Tankstellen von über 1,50 Euro pro Liter stellten einen Jahreshöchststand dar und lägen auch deutlich über den Werten von 2010. Im vergangenen Jahr wurde der Jahreshöchststand der Sprecherin zufolge im Dezember mit knapp über 1,49 Euro erreicht. Zuletzt seien die Preise 2008 über 1,50 Euro geklettert, als die Rohölpreise enorm hoch waren.

Zehn Cent Preisunterschied in NRW

In Nordrhein-Westfalen ergab sich ein Preisunterschied von etwa zehn Cent. So boten Tankstellen in Dortmund den Liter Benzin für 1,42 Euro an. In Köln lag der Preis vereinzelt jenseits der 1,50-Euro-Grenze. Der Aral-Konzern gab als Durchschnittspreis für seine Tankstellen in Nordrhein-Westfalen 1,476 Euro an.

Die gegenwärtig hohen Preise hingen mit dem Weltmarktgeschehen zusammen, von dem die Tankstellen in Deutschland abhängig seien, sagte die Sprecherin des Mineralölwirtschaftsverbands. So sei der Euro gegenüber dem Dollar noch schwächer geworden. Zudem hätten die Rohölpreise angezogen, sie lägen derzeit bei 95 Dollar je Barrel (159 Liter) bei der für den europäischen Markt relevanten Sorte Brent. Zum Preisanstieg trügen zudem die „gewaltige Nachfrage“ aus China sowie die kürzlich vorübergehend geschlossene Trans-Alaska-Pipeline bei.

Der Auto Club Europa (ACE) forderte die Bundesregierung angesichts der hohen Preise dazu auf, rechtliche Möglichkeiten einer Benzinpreisregulierung zu prüfen. Vorbild sei Österreich. Dort sehe eine Anfang des Jahres in Kraft gesetzte Tankstellenverordnung vor, dass eine Preiserhöhung nur noch einmal am Tag um 12.00 Uhr erfolgen darf. Preissenkungen seien dagegen jederzeit möglich. ACE-Chef Wolfgang Rose sagte, das österreichische Modell könne auch hierzulande „eine kostendämpfende Wirkung“ entfalten. „Wir wollen, dass das mehrfache alltägliche Hochschaukeln der Benzinpreise ein Ende hat“, fügte Rose hinzu.

Experten erwarten, dass sich der Benzinpreis in diesem Jahr „auf sehr hohem Niveau“ einpendelt. (dapd)