Detroit. .

VW feiert die auf der Detroit Motor Show die Weltpremiere eines XL-Passat für die USA. Die Vereinigten Staaten könnten China 2011 beim Pkw-Absatz wieder überholen.

Für die Autobranche kommt das Jahr stets erst einige Tage nach Silvester mit dem Beginn der Detroit Motor-Show ins Rollen. „Motown“ Detroit im US-Bundesstaat Michigan mag eine seit Jahrzehnten dahinsterbende, grandios hässliche und im Januar auch noch ätzend winterkalte Stadt sein, aber die Vorfreude auf die erste Autoshow des Jah­res ist riesig. Denn so eindeutig wie 2011 zeigte das Konjunkturbarometer schon lange kein Dauer-Hoch mehr an.

In den letzten Monaten 2010 zogen die Pkw-Verkäufe in den Vereinigten Staaten noch einmal an. Setzt sich dieser Trend fort und bremst die chinesische Regierung das Wachstum Richtung „nur“ noch zehn Prozent ein, dann werden in den Vereinigten Staaten dieses Jahr wieder mehr Pkw verkauft als in China. Prognostiziert wird bereits ein langfristiges Wachstum auf dem US-Markt von etwa 11,5 Millionen Pkw-Verkäufen 2010 (geschätzt 1,2 Million mehr als 2009) auf 15 Millionen Stück bis 2015.

Und deutsche Premiummobile verkaufen sich in den USA immer besser. Bis Ende November erreichten sie einen Marktanteil von rund acht Prozent. Schlecht lief es nur beim winzigen Smart. Daimler stellt in Detroit als Weltpremiere den fünftürigen Smart vor.

Volkswagen schneidert als erster extra Modelle für die speziellen An­sprüche der „Amis“ zu. Erstmals gezeigt wird der vorläufig noch so ge­nannte New Midsize Sedan (NMS), ein vergrößerter Passat, kostengünstig gebaut im neuen US-Werk des Konzerns.

Mr. und Mrs. Smith lieben nämlich (übrigens wie die Chinesen) große Limousinen mit abgetrenntem Kofferraum, keine Kombis und auf keinen Fall fünftürige Fließhecklimousinen. Der Durchschnittsamerikaner steht auf Größe, auch bei der PS-Zahl, und mag auch beim Design kein europäisches Understatement.

Auf dem US-Markt rücken teure Technikdetails und Sicherheitsfeatures in der Volkswagen-Klasse eher in den Hintergrund, der Preis jedoch nicht. Der NMS wird in den USA zum Polo-Preis (15 000 Dollar) angeboten. Zu früh gefreut: Schnäppchenjägern in Europa wird der XL-Passat beim VW-Händler nicht angeboten werden.