Berlin. Wer im Alter kein Smartphone besitzt, wird von vielen Rabatten ausgeschlossen. Unternehmen sollten Senioren nicht aus dem Blick verlieren.

Das beste Angebot im Supermarkt? Nur mit der App! Ein besonders günstiger Tarif fürs Flugzeug oder das Hotel? Nur über die online-Buchung. Die Digitalisierung macht vielen Menschen das Leben leichter und sichert tolle Vorteile für Verbraucherinnen und Verbraucher. Viele werden dadurch positiv animiert, endlich die digitale Welt zu betreten.

Aber es gibt eine Kehrseite, die niemandem egal sein darf. Es existiert eine Altersgruppe, für die diese Welt nicht mehr zugänglich ist. Es sind Hochbetagte, die ihre Einkäufe selbst bei bestem Willen nicht mit dem Rechner oder dem Smartphone organisieren können. Angesichts kleiner Renten sind das aber oft diejenigen, die günstige Angebote am nötigsten haben.

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Digitalisierung: Seniorinnen und Senioren haben am meisten zum Unternehmensgewinn beigetragen

Wer nicht das Glück hat, mit pfiffigen Enkeln oder hilfsbereiten Nachbarn sich diese Welt der günstigen Angebote zu erobern, zahlt jeden Tag im Vergleich zu den Jüngeren drauf.

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Jörg Quoos ist Chef der Funke-Zentralredaktion. © Dirk Bruniecki | Dirk Bruniecki

Es wäre zynisch, wenn eine technikaffine und durchdigitalisierte Gesellschaft sagt, dass sich dieses „Problem“ ohnehin irgendwann erledigt. Große Unternehmen müssen überlegen, wie auch diese Kundschaft noch von Vorteilen profitieren kann. Das wäre nicht nur anständig, sondern auch nachhaltig wertschätzend. Diese Seniorinnen und Senioren haben im Laufe eines langen Lebens schließlich am meisten zum Unternehmensgewinn beigetragen.

Mit kleinen Schulungen im Laden oder im Supermarkt, wie es manche Unternehmen machen, oder großzügigen Ausnahmeregeln für Sonderangebote ab einem gewissen Alter, wäre schon geholfen. Egal sollten uns diese Menschen jedenfalls nicht sein.