Berlin. Das Geldhaus soll bis zu 4000 Stellen streichen wollen, heißt von der Agentur Reuters. Das entspräche rund zehn Prozent der Belegschaft.

Die Commerzbank plant offenbar einen massiven Stellenabbau: Wie die Nachrichtenagentur Reuters von Insidern des Geldhauses erfahren haben will, könnten zwischen 3000 und 4000 Arbeitsplätze wegfallen. Die Bank beschäftigt insgesamt 42.000 Menschen. Auch die Agentur Bloomberg berichtet über den geplanten Stellenabbau.

Der Aufsichtsrat der Frankfurter Bank will demnach bereits am Mittwoch in einer Sitzung mit dem Management über die Maßnahmen zur Kostensenkung sprechen. Am Donnerstag soll die Strategie im Abwehrkampf mit der italienischen Großbank Unicredit offiziell vorgestellt werden, heißt es. Die Commerzbank wollte sich bislang nicht dazu äußern.

Schon vor wenigen Wochen gab es Berichte, wonach die Commerzbank im Ringen mit der Unicredit Arbeitsplätze im niedrigen Tausenderbereich abbauen könnte. Zuletzt war in unbestätigten Medienberichten von bis zu 4000 Stellen die Rede.

Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp versucht, eine Übernahme durch die Unicredit zu verhindern. Helfen sollen ehrgeizigere Mittelfristziele. Bislang plant der Vorstand, den Gewinn bis zum Jahr 2027 auf deutlich mehr als drei Milliarden Euro nach oben zu treiben und die Rendite zu steigern. Die neuen Ziele sollen die Commerzbank für Aktionäre so attraktiv machen, dass sie ihre Anteile nicht an die Unicredit verkaufen wollen.

Commerzbank will Übernahme durch Unicredit verhindern

Unicredit-Chef Andrea Orcel setzt im Übernahmeringen auf eine neue Bundesregierung. „Eine Übernahme der Commerzbank würde fast zwei Jahre dauern“, sagte er am Dienstag den Nachrichtenagenturen dpa-AFX und dpa. Vor dem vierten Quartal dieses oder dem ersten Quartal des nächsten Jahres werde man kein Angebot vorlegen können. Er will warten, bis nach der Bundestagswahl eine neue Regierung steht - und er dann mit dieser über seine Pläne sprechen kann.