Berlin. Das Auf und Ab an den Börsen und bei Krypto-Währungen gehört dazu. Geht es mal nach unten, freut das Anleger durchaus, besonders bei Aktien.
Eine Mehrheit unter deutschen Anlegern sieht einem möglichen Crash an den Börsen entspannt entgegen. Das geht aus einer Studie der Comdirect Bank hervor, die dieser Redaktion exklusiv vorliegt.
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Demnach begreifen 53 Prozent der befragten Wertpapierbesitzer denkbare Kurseinbrüche als Chance. Nur 10 Prozent bewerten solche Verluste als Risiko. 37 Prozent der Anleger antworteten mit „Weder noch“ – sie schauen nur auf die langfristige Entwicklung ihrer Investitionen.
Aktien: Männer sehen bei Kurseinbrüchen öfter Chancen als Frauen
Befragt hatte die Comdirect 1000 Wertpapierbesitzer zwischen 18 und 59 Jahren in Deutschland. Erhoben wurde Unternehmensangaben zufolge im vierten Quartal 2024 mittels Onlinebefragung. Frauen fokussieren sich der Befragung zufolge deutlich häufiger als Männer auf die langfristige Wertentwicklung (44 Prozent versus 29 Prozent bei Männern). Männer hingegen sehen bei Kurseinbrüchen öfter als Anlegerinnen Chancen (62 Prozent versus 44 Prozent bei Frauen).
Die Mehrheit der Befragten ist überzeugt, besser für das Alter vorgesorgt zu haben als Nicht-Börsianer. Mit der Wertentwicklung ihres eigenen Depots sind 8 von 10 Studienteilnehmenden zufrieden bis sehr zufrieden. Grund dafür könnte sein, dass 77 Prozent der Befragten über ihren gesamten Anlagezeitraum ein Plus im Depot verzeichnen können. Lediglich 7 Prozent mussten einen Verlust hinnehmen.
In Aktien investieren: Das sind die Gründe
„Das Investieren in Wertpapiere lohnt sich und sorgt dafür, dass Menschen gelassener in die Zukunft blicken. Sie nehmen ihre Altersvorsorge selbst in die Hand. Das sollte auch von der nächsten Bundesregierung gefördert werden“, sagte Comdirect-Bereichsvorständin Sabine Schoon-Renné dieser Redaktion.
Eigene Rücklagen aufzubauen, ist für viele Anleger die Hauptmotivation, an der Börse aktiv zu sein. 92 Prozent der befragten Personen antworteten, dass die eigene Altersvorsorge der Grund für ihren Wertpapierbesitz sei. Der Schutz vor Inflation durch das Investieren in Wertpapiere spielt bei 8 von 10 Befragten eine Rolle. 76 Prozent der Studienteilnehmenden begreifen das Handeln mit Wertpapieren als Hobby und Spaß.
Aktien: Der Großteil der Anleger investiert nur wenig Zeit
Laut Befragung verbringen die Anleger damit allerdings verhältnismäßig wenig Zeit. Rund ein Viertel (27 Prozent) wendet weniger als 30 Minuten pro Woche für das Thema Wertpapierhandel auf. Weitere 25 Prozent sind maximal eine Stunde damit beschäftigt. Nur 7 Prozent geben über vier Stunden pro Woche an.
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78 Prozent der Befragten besitzen Aktien. Zwei Drittel haben in Exchange Traded Funds (ETFs) investiert. Investmentfonds folgen mit 42 Prozent auf dem dritten Platz. Fast ebenso viele Befragte haben ihr Geld in Kryptowährungen investiert (38 Prozent). Künftig könnten es noch mehr werden: 39 Prozent der Befragten, die aktuell noch nicht in Kryptowährungen investieren, können sich das vorstellen. Vorreiter mit Blick auf Bitcoin & Co. sind vor allem Jüngere: 56 Prozent der befragten 18- bis 29-jährigen Wertpapieranleger investieren bereits in Krypto.
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