Berlin. Eine neue Umfrage offenbart, dass gut jeder zehnte Verbraucher sein Konto überzogen hat – viele sogar um mehr als 2000 Euro.

Vielen Deutschen steht schon zu Jahresbeginn in finanziellen Fragen das Wasser bis zum Hals. Das geht aus einer neuen, repräsentativen Umfrage von Civey im Auftrag des Kreditvergleichsportals Smava hervor. Die Befragung liegt dieser Redaktion vorab vor.

Demnach ist jeder zehnte Deutsche mit einem Minus auf dem eigenen Konto ins Jahr gestartet (10,3 Prozent). Damit seien aktuell rund 14 Prozent mehr Erwachsene im Kontominus als am Beginn des Jahres 2024. Im Kontoplus befinden sich 77,7 Prozent der Erwachsenen in Deutschland (+0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). 12 Prozent der Erwachsenen antworteten, ihren aktuellen Kontostand überhaupt nicht zu kennen.

Geld: Rentner überziehen eigenes Konto vergleichsweise selten

Verbraucher, die ihr Konto überzogen haben, stehen der Befragung zufolge durchaus mit beträchtlichen Summen in der Kreide. Laut der Studie hat der größte Teil der Kontoüberzieher (46,6 Prozent) aktuell ein Minus von mehr als 2000 Euro angehäuft. 21,4 Prozent der Verbraucher mit Kontominus haben um bis zu 250 Euro überzogen.

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Konten im Minus sind der Umfrage zufolge am häufigsten bei Erwachsenen zwischen 40 und 49 Jahren. 17,3 Prozent der 40- bis 49-Jährigen schauen auf ihrem Girokonto derzeit auf rote Zahlen. Konten im Plus findet man aktuell am häufigsten bei Personen über 65 Jahren (83,5 Prozent). Unklarheit über den Kontostand herrscht am häufigsten unter den 30- bis 39-Jährigen. Von ihnen wissen 14,5 Prozent aktuell nicht, ob das eigene Konto im Plus oder Minus ist.

Geld: Wer Kinder im Haushalt hat, rutscht öfter ins Minus

Bei der Frage, ob das eigene Konto im Minus oder im Plus ist, spielt der Erhebung zufolge aber auch die familiäre Situation eine Rolle. Von den Erwachsenen in Deutschland ohne Kinder im Haushalt befinden sich aktuell lediglich 8 Prozent im Kontominus. Bei den Erwachsenen mit Kindern im Haushalt sind es dagegen 17,9 Prozent.

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Das eigene Konto zu überziehen, ist in der Regel teuer. Smava zufolge fallen für einen sogenannten Dispokredit Zinsen in Höhe von durchschnittlich 12,06 Prozent an. Die Zinsen für die geduldete Überziehung liegen oft noch höher, so das Kreditvergleichsportal. „Für die Kontoüberziehung berechnen Banken vergleichsweise hohe Zinsen. Das Konto sollte daher nur kurze Zeit im Minus sein. Je weiter das Konto überzogen ist und je länger man für die Rückzahlung braucht, desto eher lohnt sich eine Umschuldung auf einen günstigeren Ratenkredit“, empfahl Smava-Chef Alexander Artopé.

Das eigene Konto zu überziehen, kann teuer werden

Zinsen für einen Ratenkredit liegen der Bundesbank zufolge deutschlandweit derzeit durchschnittlich bei 8,49 Prozent. Das heißt konkret: Wer ein Jahr mit 2000 Euro im Dispo ist, zahlt dafür Dispozinsen in Höhe von durchschnittlich 244,55 Euro. Für die Tilgung eines Ratenkredites über 2000 Euro fallen im selben Zeitraum durchschnittlich hingegen nur 89,68 Euro an, also 154,87 Euro und damit 63,3 Prozent weniger als beim Dispokredit.