Berlin. Kostenloses Essen für Kinder und Schwangere? In Indonesien soll das bald möglich werden. Die Regierung bekämpft damit ein Riesen-Problem.
In Indonesien hat die Regierung am Montag ein milliardenschweres Programm für kostenloses Schulessen gestartet, um die Zahl der Kinder mit Wachstumsverzögerungen zu senken. Allein in diesem Jahr stehen den Angaben zufolge 71 Billionen Rupien (4,2 Milliarden Euro) bereit, um Kinder, aber auch Schwangere und stillende Mütter mit kostenlosen Mahlzeiten zu versorgen. Bis 2029 sollen so fast 83 Millionen Menschen besser ernährt werden.
„Ich bin zufrieden, denn das Essen war lecker“, sagte der Zweitklässler Khalifa Eldrian, der in seiner Grundschule in der Hauptstadt Jakarta am Montag Reis mit Hühnchen und Gemüse sowie eine Banane zum Mittagessen bekam. Satt könne er sich in der Schule auch „besser konzentrieren“.
Kostenloses Schulessen: Programm soll bis mindestens 2045 laufen
In Indonesien leiden nach offiziellen Angaben 21,5 Prozent der Kinder aufgrund von Mangelernährung unter Wachstumsverzögerungen. Bis 2045 will die Regierung die Zahl der betroffenen Kinder auf fünf Prozent senken. Präsident Prabowo Subianto hatte das Programm für kostenloses Schulessen im vergangenen Jahr im Wahlkampf versprochen.
Experten fordern gerechte Verteilung und gesundes Essen
Fachleute sind allerdings skeptisch: Die Ärztin und Ernährungswissenschaftlerin Tan Shot Yen kritisiert etwa, dass das Programm nur in Städten getestet worden sei. Sie mahnt zudem transparente Kontrollen und strenge Regeln an, damit in den Küchen keine ungesunden und stark verarbeiteten Lebensmittel wie Instantnudeln genutzt werden.
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