Berlin. Der USB-C-Anschluss ist ab jetzt Standard. Das ist eine gute Nachricht. Apple und Co. sollten sich auf wirkliche Innovationen fokussieren.

Für viele ist gerade Reisezeit: Für manche geht es zurück vom Weihnachts-Familienbesuch, für andere in den Winterurlaub. Was die meisten eint: Sie müssen bei der Abreise dreimal kontrollieren, ob sie auch alle Ladekabel zusammenhaben. Ansonsten droht dem Smartphone schnell der Saft auszugehen, die Kopfhörer bleiben stumm und die nicht aufgeladene Sportuhr macht die guten Neujahrsvorsätze zunichte.

Damit ist zumindest bei neuen Geräten nun Schluss. Künftig gilt der USB-C-Anschluss als neuer Standard für eine ganze Reihe von elektronischen Kleingeräten. Viele dürften aufatmen. Natürlich verschwindet der Kabelsalat nicht von heute auf morgen, viele alte Geräte sind schließlich noch in Gebrauch. Aber die Aussicht auf das einheitliche Ladekabel ist erfreulich. Einfach, unkompliziert und vor allem günstiger.

USB-C-Kabel: Einheitliches Ladekabel ist eine gute Nachricht

Es wird in diesen Tagen gerne auf den Regulierungswulst aus Brüssel geschimpft. Zu bürokratisch, zu bevormundend, allgemein besserwisserisch. Die Gesetzgebung der Europäischen Union (EU) hat bei vielen keinen guten Stand. Und oftmals muss man festhalten: zurecht. Es kommen immer neue Vorgaben hinzu, ohne dass überholte Vorschriften abgebaut werden, die Wirtschaft ächzt unter zu viel Bürokratie. Das einheitliche Ladekabel zeigt, dass von der EU aber auch sehr nützliche Verbraucherpolitik kommen kann.

Tobias Kisling / Funke Mediengruppe
Tobias Kisling, Wirtschaftskorrespondent © FUNKE Foto Services | Reto Klar

Apple sieht das anders, empfindet die Vorgabe als innovationsfeindlich. Der Konzern verdiente lange gut damit, eigene Ladekabel teuer zu verkaufen. In Zeiten von Künstlicher Intelligenz dürfte dem iPhone-Konzern sicher die ein oder andere Idee kommen, was man statt eigener Ladekabel erfinden könnte. Das dürfte auch Apple-Kunden eher erfreuen als stören.