Berlin. Weniger Verunglückte, weniger Tote im Straßenverkehr: Damit rechnet der ADAC. Doch die Entwicklung gehe nicht schnell genug voran.
Nach Schätzungen des Mobilitätsclubs ADAC ist die Zahl der Verkehrstoten in diesem Jahr leicht gesunken. Man rechne 2024 mit 2.760 Verkehrstoten, teilte der ADAC dieser Redaktion mit. 2023 waren 2.839 Menschen im Verkehr tödlich verunglückt.
Neben dem prognostizierten Rückgang der Verkehrstoten um 2,8 Prozent kalkuliert der ADAC zudem mit zwei Prozent weniger Verunglückten: 362.000 Menschen sind nach Schätzung des ADAC in diesem Jahr verunglückt, im Vorjahr waren es 369.396. Nahezu identisch dürfte dagegen die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle ausfallen mit rund 2.510.000 in diesem Jahr im Vergleich zu 2.5119.525 Unfällen im Vorjahr. Bei den Unfällen mit Personenschaden rechnet der Mobilitätsclub mit einem Rückgang um 1,7 Prozent von 291.890 auf 287.000.
ADAC fordert Einführung des Führerscheins mit 16 Jahren
Die Entwicklung reiche laut ADAC „bei weitem“ nicht aus, um das 2021 ausgegebene Ziel, die Zahl der Verkehrstoten bis 2030 um 40 Prozent zu reduzieren, zu erreichen. Als Maßnahme schlug der Mobilitätsclub daher unter anderem die Einführung des Führerscheins mit 16 Jahren vor. „Die Einführung des Führerscheins mit 16 und die damit verbundene Ausweitung des Lernzeitraums mit Begleitung könnten einen wichtigen Beitrag leisten, um das spezielle Unfallrisiko junger Fahrer zu verringern“, teilte der ADAC mit.
Helfen könnten aber auch neue Fahrassistenzsysteme sowie die vorgeschriebenen „Totwinkel-Assistenten“ bei Lkw. Neben dem Autoverkehr rief der Verkehrsclub Fahrradfahrer auf, an Trainingsangeboten teilzunehmen. Insbesondere bei älteren Personen nehme die Zahl der getöteten Radfahrer zu, der Trend zum Pedelec begünstige diese Entwicklung, so der ADAC.
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