Rom. Bis Ende 2025 sollen eine Milliarde Euro auf Roms Hotelinvestitionsmarkt fließen. Promis wie Robert de Niro und Bill Gates mischen mit.
Rom erlebt eine neue Ära der Dolce Vita. Die Ewige Stadt ist bei spendierfreudigen Reisenden besonders begehrt. Kein Wunder, dass in der 3,5-Millionen-Metropole kräftig in Luxushotels investiert wird. Das Interesse der Investoren wächst immer mehr. Internationale Marken des Hotelbereichs, von weltberühmten Architekten gezeichnete Suiten und Restaurants mit Sterneköchen winken in Rom. Das Angebot an Luxuszimmern wird bis 2025 um 30 Prozent zunehmen. Diese Zahl wird sich in den nächsten fünf Jahren verdoppeln, wie auf dem „Ecoluxury Fair 2024 Forum“ bekannt gegeben wurde.
Allein im dritten Quartal dieses Jahres beliefen sich die Investitionen in Hotels der italienischen Hauptstadt auf 310 Millionen Euro, dreimal so viel wie die 100 Millionen von Mailand und Venedig, die an zweiter Stelle liegen. Bis Ende 2025 sollen eine Milliarde Euro auf Roms Hotelinvestitionsmarkt fließen, geht aus dem Bericht des Immobilienspezialisten „Scenari Immobiliari“ hervor. Immobilienfonds, internationale Ketten, Unternehmer und Promis wie Bill Gates und Robert De Niro mischen dabei mit.
Das Hotel Romeo in der Via Ripetta soll im Januar eröffnet werden, rechtzeitig, um Pilger aufzunehmen, die im katholischen Jubiläumsjahr, das voraussichtlich 32 Millionen Pilger in die Ewige Stadt locken wird, nicht auf Komfort verzichten wollen. Die Inneneinrichtung wurde dem Architekturbüro Zaha Hadid anvertraut, während die Küche in die Hände des französischen Starkochs Alain Ducasse gelegt wird, der mehrere Michelin-Sterne erhalten hat. Zu den Einrichtungen gehört „Ancient waters“, ein ganzjährig geöffnetes Schwimmbad, das mit einem transparenten Meeresboden den Blick auf die archäologische Ausgrabungsstätte des antiken Hafens von Ripetta ermöglichen soll.
„Four Seasons“, „Goethe Hotel“ oder „Nobu“: Neueröffnung zahlreicher Luxusunterkünfte
Das „Goethe Hotel“, das zum Kreis der „Small Luxury Hotels of the World“ gehört, wird als nächstes eröffnet und zwar zwischen dem Museum Ara Pacis und der Piazza del Popolo. Inspiriert von der Grand Tour wird das „Goethe Hotel“ 27 Suiten, ein Restaurant und ein Spa beherbergen.
Im Palazzo Marini, wo sich bis vor wenigen Jahren die Kantine der Abgeordnetenkammer befand, wird das neue „Four Seasons“ entstehen. Das Hotel gehört einer weltweiten Kette an, die von Bill Gates‘ „Cascade Investment“ zusammen mit der „Kingdom Holding Company“ des saudischen Prinzen Al-Waleed Bin Talal kontrolliert wird. Vorgesehen ist für das „Four Seasons“ eine Gesamtinvestition von 531 Millionen. In der Via delle Botteghe Oscure, wo einst Italiens Kommunistische Partei ihren Hauptsitz hatte, entsteht das erste „Thompson Hotel“ by Hyatt in Italien.
Auch interessant
In den 1950er- und 60er-Jahren erlangte die Via Veneto internationale Bekanntheit als Zentrum der Dolce Vita („das süße Leben“), als ihre Bars und Restaurants Hollywoodstars und Jet-Set-Persönlichkeiten wie Audrey Hepburn, Anita Ekberg, Anna Magnani, Gary Cooper, Orson Welles, Tennessee Williams, Jean Cocteau und Coco Chanel anzogen. Der Film „La Dolce Vita“ von Federico Fellini aus dem Jahr 1960 verewigte den Lebensstil in der Via Veneto. Jetzt soll diese Meile zusätzliche Nobelhotels erhalten, wie das „Nobu Hotel and Restaurant Roma“, bei dem Starschauspieler Roberto De Niro, wie auch der japanische Chefkoch Nobu Matsuhisa mitmischen. Im Stadtteil Sallustiana, nur wenige Schritte von der Via Veneto entfernt, werden zehn kleine Jugendstilvillen renoviert, die das Portfolio der Hongkonger Gruppe Mandarin bereichern werden. 200 Millionen Euro beträgt die Renovierung der zehn Villen, die an betuchte Gäste vermietet werden sollen.
Bill Gates und Robert de Niro: Starkes Interesse ausländischer Investoren
„Die Hauptstadt verfügt über einen zunehmend florierenden Immobilien- und Hotelmarkt, der starkes Interesse seitens ausländischer Investoren weckt“, erklärt Mario Breglia, Präsident von „Scenari Immobiliari“. Rom blicke auf eine lange Tradition in Sachen Luxushotellerie zurück. Das Bulgari-Hotel wurde inzwischen von „Virtuoso Travel“ zum besten Hotel der Welt gekürt. Und unter den ersten fünf Hotels der Rangliste befindet sich auch das Hotel Hassler, eine Nobelherberge an der Spanischen Treppe.
Auch interessant
Allein auf Rom entfallen mehr als 15 Prozent des italienischen Immobilienvermögens im Besitz von Investmentfonds. Dieses Vermögen beträgt laut Scenari Immobiliari 138 Milliarden Euro, 5,3 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Für 2025 wird ein weiterer Anstieg um 5,1 Prozent prognostiziert.
Wie aus dem Bericht hervorgeht, haben die Immobilienfonds in den letzten zehn Jahren 10 Milliarden in der Hauptstadt investiert – die Hälfte davon in Büros, der Rest in Einzelhandel, Hotels und den Wohnungssektor. Jetzt wird auch für Studentenwohnungen Geld ausgegeben, wobei die Fonds ab dem nächsten Jahr mehr als 800 Betten schaffen wollen. Das reicht zwar für die Bedürfnisse der Stadt nicht aus, ist aber angesichts der Wohnungsprobleme junger Menschen ein wichtiger Schritt nach vorne.
- Altersvorsorge: Ruhestand mit 30, 40 oder 50? So viel Geld brauchen Sie dafür
- Arbeit & Ausbildung: 5000 Euro für Azubis – Deutschlands bestbezahlte Berufe
- Arbeitsplatz: Abfindung im Job kassieren? Diese Tipps sind bares Geld wert
- Ruhestand: Drei Banker verraten, was sie für ihre Altersvorsorge tun
- Wohnen und Mieten: Reich werden mit Airbnb – Zwei Brüder verraten, wie es geht
- Geldanlage: Goldpreis auf Rekordhoch: Lohnt sich der Einstieg noch?