Berlin. Die Krise der Autobauer mit Werken in Deutschland spitzt sich weiter zu. Ford will wohl Kurzarbeit einführen – aus diesem Grund.
Deutschlands Autokrise scheint nicht nur die heimischen Marken zu treffen: Auch Autobauer Ford, dessen Mutterkonzern in den USA sitzt, muss deutliche Abstriche in der Produktion machen: Laut einem Bericht des „Kölner Stadt-Anzeigers“ führt das Unternehmen ab der kommenden Woche in seinem Werk in Köln Kurzarbeit ein. Bis zu den Weihnachtsferien solle dort im Wechsel jeweils eine Woche produziert und eine Woche ausgesetzt werden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf das Unternehmensumfeld.
Eine Sprecherin des Unternehmens sagte der Zeitung: „Wir können bestätigen, dass Ford bei der Bundesagentur für Arbeit aufgrund der sich rasant verschlechternden Marktbedingungen für Elektrofahrzeuge Kurzarbeit beantragen wird.“
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Köln: Ford führt Kurzarbeit ein – diese Modelle laufen besonders schlecht
Im Kölner Werk werden derzeit die beiden neuen Elektromodelle Explorer und Capri gebaut. „Die deutlich niedriger als erwartete Nachfrage nach Elektrofahrzeugen speziell in Deutschland erfordert eine temporäre Anpassung der Produktionsvolumina im Kölner Electric Vehicle Center“, zitierte der „Stadt-Anzeiger“ die Sprecherin weiter. Auch im ersten Quartal 2025 soll es nach Informationen der Zeitung noch Tage ohne Produktion geben.
Ford setzt voll auf Elektromobilität; das Unternehmen hat laut Zeitung mehr als zwei Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro) investiert, mehr als 3000 Mitarbeiter umgeschult und das Kölner Werk in einen emissionsarmen Produktionsstandort für Elektromobilität umgewandelt. Die miese Konsumlaune und das völlig abrupte Ende der Förderung für E-Autos Ende 2023 ebenso wie die immer wieder diskutierte Aufhebung des Verbrenner-Aus auf EU-Ebene machen der gesamten Branche schwer zu schaffen.