Köln. WDR 2 übernimmt ab 21 Uhr das ARD-Gemeinschaftsprogramm. Welche Sendungen ab Januar wegfallen, gekürzt werden und was dazu kommt.

Der WDR kürzt weiter bei seinen Hörfunksendern in NRW, um Kosten zu sparen. Jetzt liegt unserer Redaktion das neue Sendeschema vor. Ab Januar soll die aktuelle Welle WDR 2 bereits ab 21 Uhr das ARD-Gemeinschaftsprogramm übernehmen. Für die Oldie-Welle WDR 4 ist das im Sommer geplant. Durch die Straffung in den quotenschwachen späteren Abendstunden entfallen zahlreiche Sendungen. Der WDR kündigt aber auch Neues an.

Die ARD-Sender haben ihren Sparkurs nicht erst eingeschlagen, nachdem die Ministerpräsidenten-Konferenz im Oktober die Streichung und Zusammenlegung von Wellen beschlossen hatte. Das „Radio mit Tiefgang“, WDR 5, sendet bereits seit dem Sommer ab 22 Uhr das Gemeinschaftsprogramm „ARD-Infonacht“ und verzichtet in dieser Zeit auf eigene Sendungen. „Kräfte bündeln“, wie es der WDR bezeichnet, sollen nun auch WDR 2 und WDR 4.

Abends ARD-Gemeinschaftsprogramm bei WDR 2 und WDR 4

Auf Anfrage unserer Redaktion erklärte die größte ARD-Sendeanstalt, dass mit der Straffung am Abend jährlich ein „sechsstelliger Betrag“ eingespart werden soll. „Das eingesparte Geld soll dafür genutzt werden, den digitalen Umbau im WDR insgesamt voranzutreiben“, sagte ein Sprecher. Ein Stellenabbau sei nicht geplant. Ab 21 Uhr soll WDR 2 wie andere Rundfunkanstalten auch vom SWR die Gemeinschaftssendung übernehmen. Ihr Name: „Pop. Die Abendshow“.

Die eigene Musik- und Kultursendung „Pop“ entfällt damit. Sonntags wird bereits ab 20 Uhr der SWR zu hören sein. Dort läuft bislang die vierstündige Sendung „Weltzeit“ mit internationalen Korrespondenten-Berichten. In dem neuen Sendeschema, das unserer Redaktion vorliegt, ist sie nicht mehr vorgesehen. Auch die samstägliche „WDR 2-Hausparty“ wird deshalb auf drei Stunden gekürzt und endet ab Januar um 21 Uhr. Die prominente Moderatorin Steffi Neu behält dagegen ihre Sendung am Samstag Vormittag.

Parallel will WDR 2 nach eigenen Angaben „die Aktualität ausbauen“. Von 19 bis 21 Uhr soll das neue „Abendmagazin“ werktags Berufstätige, die von der Arbeit nach Hause kommen, auf den neuesten Stand bringen. Zudem soll um 18 Uhr ein längeres Nachrichtenmagazin ausgestrahlt werden.

Für die Neuerungen muss der aus Dortmund stammende Plauderer Jörg Thadeusz seinen Sendeplatz montags bis donnerstags um 19 Uhr räumen. Sein Talk wird auf Sonntag von 12 bis 14 Uhr verlegt. Auf diesem populäreren Sendeplatz habe Thadeusz „mehr als doppelt so viele Hörerinnen und Hörer“, teilt der WDR mit. Dafür wird „Die Sonntagsshow“ auf drei Stunden gekürzt. Zuvor läuft von acht bis neun Uhr ein weiteres Talk-Format mit dem Namen „Sonntagsfragen“.

Mehr Aktuelles bei WDR 2

Obwohl WDR 2 abends auf das ARD-Gemeinschaftsprogramm setzt, soll es weiterhin eigene Sport- und aktuelle Sendungen geben. „Bei Lagen, aber auch bei Fußball-Übertragungen aus der ersten und zweiten Liga mit Beteiligung von NRW-Vereinen, die die ARD-Popwellen in der gemeinsamen Sendestrecke nicht senden, wäre dies der Fall“, sagt der Sprecher. Auch bei größeren Ereignissen in NRW werde man aus dem Gemeinschaftsprogramm aussteigen. Durch die neue Struktur habe man eine „bessere Krisenreaktionsfähigkeit“.

Ab Mitte 2025 müssen auch Hörerinnen und Hörer von WDR 4 auf journalistische Sendungen wie „Songpoeten“ oder „Go, Götz go“ mit Götz Alsmann verzichten. Ab 21 Uhr will der Oldie-Sender ein „live moderiertes ARD-Abendprogramm“ übernehmen. Genauere Angaben macht der WDR nicht, kündigt aber an: „Dank der gewonnenen Kapazitäten soll ein neuer Podcast zu aktuellen Musikthemen entstehen, der gemeinsam von WDR 2 und WDR 4 produziert wird und für alle Fans der Musikrichtungen beider Wellen das digitale Angebot erweitert.“