San Francisco. Gefängnisse, Kryptowährungen, Devisen: Einige Firmen würden von einem Trump-Sieg profilieren. Eine Annäherung an Trump – via Wall Street.
Wie stehen Donald Trumps Aktien? Für die Antwort kann man Umfragen wälzen, Analysen studieren, Kampagnen analysieren.
Wall-Street-Manager ticken anders. Sie wetten auf Trump: Sie investieren in Unternehmen, die von seiner Präsidentschaft profitieren würden.
Dazu gehört laut „Wall Street Journal“ die GEO Group. Das ist ein privater Betreiber von Gefängnissen. Seine Aktien sind im Oktober um 21 Prozent gestiegen, so gut wie seit 2022 nicht mehr.
Der Mehrwert von „America first“
Gar um 34 Prozent legte der Kurs der Bittcoin-Miner Riot Platforms zu. Schon im Frühjahr hat der republikanische Präsidentschaftskandidat die Kryptowährungen thematisiert. Er will den „Krieg der Demokraten gegen Krypto“ beenden, Spenden in Bitcoin nimmt er selbstredend an. Und als Präsident würde er eine Bitcoin-Reserve für die USA aufbauen.
In einem Investorenbrief schrieb der Hedgefonds-Manager Dan Loeb, die Zölle der „America First-Politik“ würden die inländische Produktion, die Infrastrukturausgaben und die Preise bestimmter Materialien und Rohstoffe erhöhen. Seine elf Milliarden Dollar schwere Firma Third Point hat Positionen aufgestockt, um einen Mehrwert von Trump zu haben.
Wieder andere Anleger spekulieren, dass der Dollar stärker und die langfristigen Zinsen steigen werden; und Trumps Agenda die Inflation anheizen werde, hauptsächlich wegen der von ihm angedrohten Einfuhrzölle.
Die jüngsten Rückgänge des chinesischen Yuan und des mexikanischen Peso könnten demnach schon Vorzeichen sein. Gefängnisse, Krypto und Devisen – drei Felder, die Trumps Mehrwert ausmachen.
„Wir haben keine Kristallkugel“
Das „Wall-Street-Journal“ beobachtet einen Wandel. Noch vor wenigen Wochen sei vielen Anlegern der Ausgang der Präsidentschaftswahl 2024 zu knapp gewesen. Nun fühlen sie sich sicherer. Indes gibt es auf der Rechnung noch einige Risiken: Was ist, wenn Kamala Harris gewinnt, das Ergebnis angefochten, die Auszählung sich hinzieht?
„Wir haben keine Kristallkugel“, sagt Vineer Bhansali, Gründer des kalifornischen Hedgefonds LongTail Alpha. Doch gehe der Markt davon aus, sagte er der US-Zeitung, „dass ein Sieg Trumps im Allgemeinen gut für den Markt ist und dass ein Sieg Kamalas schlecht für den Markt wäre“.
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