Berlin. Echte Pläne oder nur Wahlkampfversprechen? Warum Milliardengeschenke nicht ausreichen, um dem weltweiten Vorreiter China zu folgen.
Die Autoindustrie als wichtiger Kern des deutschen Wohlstands ist angeschlagen. Die Wirtschaft anzukurbeln, Arbeitsplätze zu sichern und Beschäftigte zu entlasten hat sich die SPD auch deshalb für ihren Wahlkampf aufs Programm geschrieben. Die großen Ziele sind richtig, doch die Maßnahmen greifen zu kurz. Mögliche neue Autoprämien für E-Autos klingen attraktiv – doch wer glaubt wirklich daran, dass es sie geben wird und sie nicht nur populistisches Wahlkampfgeklingel sind?
Die Ampelregierung hat mit der plötzlichen Abschaffung der Umweltprämie für E-Autos vor knapp einem Jahr viel Vertrauen zerstört. Vertrauen in die Verlässlichkeit ihrer Zusagen, aber auch in die E-Mobilität. Mit drastischen Folgen: Der E-Autoverkauf ist seither massiv eingebrochen. Rückblickend kann man sagen: Ja, die Förderung war mit rund 10 Milliarden Euro seit 2016 für den Steuerzahler sehr teuer, doch sie war wichtig, um die Technologie anzukurbeln.
Hintergrund: Mindestlohn und Steuersenkungen: So will die SPD regieren
Statt Prämie: Gute Lade-Infrastruktur ist viel wichtiger
E-Mobilität ist der Antrieb der Zukunft, wie ein Blick auf den weltgrößten Markt China zeigt. Dort ist jeder zweite Neuwagen ein E-Auto oder Hybrid. Europa hinkt hier hinterher. Denn es fehlt ein klares Bekenntnis zur E-Mobilität. Um E-Autos für alle attraktiv zu machen, braucht es einen massiven Ausbau der Ladeinfrastruktur. Sie ist der Grundstock für Verlässlichkeit, um Fahrzeuge in Stadt und Land aufladen zu können.
Die Industrie muss zudem günstigere E-Autos anbieten. Es darf nicht sein, dass E-Autos teils 25 Prozent teurer sind als die gleichen Modelle als Verbrenner. Verbraucher müssen dafür begeistert werden, mit einem klimafreundlicheren Auto fahren zu können – leise und ohne Benzingestank. Wenn dies alles stimmt, braucht es auch keine Prämie mehr als Anreiz.
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