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Es ist ein schwerer Rückschlag für Hochtief: Der Großaktionär Southeastern verkauft Anteile des Essener Konzerns an den ACS.

Der Essener Baukonzern Hochtief hat im Abwehrkampf gegen den spanischen Angreifer ACS einen schweren Rückschlag erlitten. Der drittgrößte Hochtief-Aktionär Southeastern Asset Management will ACS rund zwei Millionen Aktien des größten deutschen Baukonzerns verkaufen. Mit dann 29,85 Prozent käme ACS dem Ziel einen großen Schritt näher, mehr als 30 Prozent der Hochtief-Anteile zu kontrollieren.

Southeastern-Europachef Scott Cobb verwies auf das nachgebesserte Angebot des ACS-Konzerns, der nun für fünf Hochtief-Aktien neun statt acht eigene Aktien auf den Tisch legt. Cobb stellte das Geschäft auch als Misstrauensvotum gegen das Hochtief-Management um Herbert Lütkestratkötter dar. Die Investmentfirma hatte Lütkestratkötter dafür kritisiert, das Emirat Katar über eine Kapitalerhöhung als neuen Großaktionär ins Unternehmen ge­holt zu haben. Dadurch wurden die Anteile der bisherigen Aktionäre verwässert.

ACS knapp unter der 30-Prozent-Marke

Die 30-Prozent-Marke ist im Übernahmekampf um Hochtief bedeutend. Überspringt der von Real-Madrid-Boss Florentino Perez kontrollierte ACS-Konzern diese Hürde, kann er in aller Ruhe Hochtief-Aktien über die Börse kaufen, ohne ein weiteres teures Pflichtangebot an die Aktionäre vorlegen zu müssen.

Einen Teil ihrer Aktien be­hält Southeastern in der Hinterhand. So könne man „nach wie vor an einer Wertsteigerung“ der Hochtief-Aktie teilhaben, erklärte Cobb. Der In­vestmentfonds verfügte zu­letzt über insgesamt rund 3,7 Millionen Hochtief-Aktien, was 4,84 Prozent des Grundkapitals entspricht. Southeastern ist auch mit 6,5 Prozent an ACS beteiligt.