Die meisten Streitigkeiten und Konflikte sind so überflüssig wie Grippeviren – ob im Privaten oder Beruflichen. Aber es gibt sie allerorten und hartnäckig halten sie sich, vermiesen uns das Leben, führen zu Magengeschwüren, handgreiflichen Auseinandersetzungen oder wirtschaftlichem Desaster.
Streit und Schlichtungsversuch rund um Stuttgart
21 haben uns gezeigt, wie komplex und lösungsresistent manche Konflikte im politischen oder gesellschaftlichen Raum sein können.
Wer Streit mit seinem Partner, seinen Arbeitskollegen oder dem Chef hat, wer unter Konflikten in seiner Firma leidet oder im Vorfeld eines gro-ßen Bauprojektes vorbeugen will, der braucht Hilfe vom Profi. Immer mehr Unternehmen und Privatpersonen setzen auf Mediatoren, die professionell Konflikte anpacken, ehe ein Streit eskaliert und vor dem Kadi landet. Eine von ihnen ist Birgit Hülsdünker aus Essen, Rechtsanwältin, Coach und Mediatorin. „Als Coach und Mediatorin blicke ich immer nach vorne“, sagt sie. „Im Gegensatz zum therapeutischen Ansatz, der in erster Linie die Vergangenheit aufarbeitet.“ Und sie fordert: „Wir brauchen in Deutschland eine neue Konfliktkultur.“ Aus Erfahrung weiß sie, was Mediation bewirken kann. Mediation will die Interessen aller Parteien – ob im Privaten oder im Beruflichen – berücksichtigen. „Ein Mediator ist dabei immer neutral“, betont Birgit Hülsdünker. Die Streitparteien selbst besäßen die größte Lösungskompetenz.
Mediation einsetzen bei Konflikten in der Firma
Gerade bei Konflikten am Arbeitsplatz könne Mediation viel bewirken. Ein Beispiel: Wenn in einer Abteilung Cliquenbildung vorherrscht, einige Mitarbeiter ausgegrenzt oder gemobbt werden, sind häufig die firmeneigenen Personalleiter am Ende ihres Lateins. „Vielleicht gehören sie sogar zum Konfliktsystem und dann ist eine Mediation, die von außen kommt, sinnvoll“, sagt Birgit Hülsdünker. Mediation, das betont sie ausdrücklich, sei freiwillig und wahrlich kein Kuschelkurs, bei dem es nur um ein paar simple Gesprächsrunden gehe. Nein, die Probleme müssten schon auf den Tisch. „Jeder darf aber natürlich seine eigene Meinung haben, aber oft kennen die Konfliktparteien gar nicht die Beweggründe für das Verhalten von Kollegen.“An dieser Stelle leistet Mediation Kärrnerarbeit. Mit ausgeklügelter Gesprächsführung und den passenden Fragen und Aufgaben zur richtigen Zeit, kann Verständnis geweckt und Konfliktbewältigung angestoßen werden. Aber: „Jedes Verfahren ist nur so gut wie die Konfliktparteien es zulassen.“
Wie wichtig Mediation im Wirtschaftsleben ist, weiß Birgit Hülsdünker genau. Als ein Großprojekt im Ruhrgebiet anstand und Investoren, Stadt und Architekten zusammensaßen, stieß sie als Wirtschaftsmediatorin dazu. Ein Konfliktmanagementsystem bereits während eines Prozesses zu etablieren, könne im Verlauf viel Zeit, Nerven und auch Geld sparen, ist sie überzeugt.
Mediation ist viel mehr als nur Reden oder mehrere Gesprächsrunden einberufen. Am Ende einer Mediation wird eine Vereinbarung unterzeichnet, quasi ein Vertrag, der das Erreichte verbindlich festschreibt. Birgit Hülsdünker sieht es als Vorteil, dass sie auch Rechtsanwältin ist. „Die Schlussvereinbarung ist rechtssicher und rechtsverbindlich aufgesetzt – ein entscheidender Punkt, der für Unternehmen maßgeblich ist. Am Ende steht ein verbindliches Ergebnis in Form eines bindenden Vertrages zwischen den Parteien, der mit allem ausgestattet werden kann, was die Parteien wünschen und rechtlich möglich ist.“
Die Vision vom mündigen Bürger
„Wir finden drei Gründe für den Streit in der menschlichen Natur: erstens Konkurrenz, zweitens Mangel an Selbstvertrauen, drittens Sucht nach Anerkennung.“ Der englische Philosoph Thomas Hobbes (1588-1679) hatte seine eigene Sicht der Dinge, wollte den „Krieg aller gegen Alle“ durch einen Souveränitätsverzicht der Individuen zugunsten einer absoluten Staatsgewalt beenden. In seinem bedeutendsten Werk seiner politischen Philosophie, dem „Leviathan“, führt er dies aus und plädiert für den absoluten Staat, hinter dem die individuelle Freiheit zurücktreten müsse.
Birgit Hülsdünker hat eine weit optimistischere Sicht auf die Menschen. „Ich setze auf den mündigen Bürger und habe die Vision von einer entsprechend organisierten Gesellschaft.“ Dass Mediation diese Vision unterstützen kann, wusste schon Kurt Tucholsky, der sagte: „Streitende sollen wissen, dass nie einer ganz recht hat und der andere ganz unrecht.“ Wer mehr über Mediation oder über die Arbeit von Birgit Hülsdünker wissen will, klickt auf > mediation-huelsduenker.de.
Andreas Schmid