Berlin. Der Lufthansa-Streik zwingt Konzernchef Carsten Spohr zu einem seltenen Flugerlebnis. Er fliegt Air Berlin und macht gute Erfahrungen.



Der Lufthansa-Chef Carsten Spohr fliegt fremd. Um von Berlin nach München zu gelangen, konnte der Konzernchef am Mittwochabend wegen des anhaltenden Streiks nicht in eine Maschine der Lufthansa steigen. Stattdessen musste er Platz nehmen in einem Flugzeug der Konkurrenz Air Berlin.

Lufthansa-Chef Spohr habe sich bei den Piloten für die Mitnahme bedankt und dann in Reihe 20 Platz genommen, teilte ein Sprecher mit. „Das war ein sehr guter Sitz.“ Mittags hatte Spohr auf seinem Weg von Frankfurt nach Berlin noch auf einen der wenigen Lufthansa-Flüge zurückgreifen können, die trotz des längsten Streiks in der Firmengeschichte abheben konnten.

Lufthansa musste bereits 3700 Flüge absagen

Der Tag sechs wird der bisher heftigste im Flugbegleiter-Streik: Die Lufthansa hat für Donnerstag 933 Flüge gestrichen, 107.000 Passagiere sind betroffen. Die Gewerkschaft Ufo hatte zum Streik auf Kurz-, Mittel- und Langstrecken aufgerufen. Seit Beginn des Ausstands am vergangenen Freitag musste die Airline bis einschließlich Mittwoch mehr als 3700 Flüge absagen. Betroffen waren davon rund 443.000 Reisende.

In der Sache gibt es so gut wie keine Bewegung. Die Versuche des Dax-Konzerns, den längsten Ausstand in der Unternehmensgeschichte durch die Arbeitsgerichte stoppen zu lassen, blieben bislang folgenlos. (dpa/ls)