An Rhein und Ruhr.. Um die Menschen am Niederrhein und im westlichen Ruhrgebiet effizient und klimafreundlich mit Energie zu versorgen, wollen drei Versorger ein Fernwärme-Verbundnetz gründen. Bis zu 300 Millionen Euro Investitionssumme stehen im Raum. Und weitere Partner sind ausdrücklich willkommen.
Wenige Wochen ist es her, da hatte Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) die Gründung eines Fernwärmeverbundes für den Niederrhein und das westliche Ruhrgebiet angeregt – Ziel: die effiziente und klimafreundliche Versorgung der Bürger in den nächsten Jahrzehnten. Versorger aus der Region haben nun erste Weichen gestellt. Ab 2014 könnte eine Projektgesellschaft das Vorhaben weiter vorantreiben. Die Investitionskosten werden auf bis zu 260 bis 300 Millionen Euro geschätzt.
Drei machen den Anfang: Fernwärme Niederrhein, Steag Fernwärme und Energieversorgung Oberhausen (EVO) haben sich am Mittwoch im Grundsatz zu dem Vorhaben bekannt und einen sogenannten „Letter of Intend“ unterzeichnet.
Trio versorgt 830.000 Haushalte
Zusammen versorgt dieses Trio derzeit gut 830.000 Haushalte mit Wärme. Weitere Partner sind willkommen, hieß es ausdrücklich. Dem Vernehmen haben die Stadtwerke aus Duisburg und Herten Interesse signalisiert. Beabsichtigt ist, dass der Verbund in diesem Jahrzehnt an den Start geht. ein Name ist schon gefunden: „Fernwärmeschiene Rhein/Ruhr.
„Wir sind zuversichtlich, das Projekt zu stemmen“, sagte Vorstand Thomas Görtz von der Fernwärmeversorgung Niederrhein. Klar sei aber: Ohne öffentliche Hilfe geht es nicht. Riesige, teure Leitungen müssen verlegt werden, um die einzelnen Fernwärmenetze zu verknüpfen und neue Quellen in der Industrie zu erschließen.
Was hat der Verbraucher davon? Die Versorger versprechen vor allem Preisstabilität. Energie aus Primärquellen wie Öl soll in den nächsten Jahren rasant teurer werden. Von dieser Entwicklung wollen die Versorger die Verbraucher abkoppeln. Die geplante Fernwärmeschiene Rhein/Ruhr soll zu mindestens 90 Prozent Abwärme aus der Industrie und Kraft-Wärme-Kopplung transportieren und nur zu zehn Prozent aus primären Quellen.