Berlin. Nach den Glühbirnenen will die EU nun ineffizienten Wasserhähnen und Duschköpfen an den Kragen: Einem Medienbericht zufolge erwägt die EU-Kommission, ein Verbot bestimmter Gerätetypen, weil diese nicht sparsam genug seien. Die Gegner bringen sich bereits in Stellung.
Damit die Verbraucher in ganz Europa sparsamer mit Wasser umgehen, erwägt die EU-Kommission einem Zeitungsbericht zufolge, ineffiziente Wasserhähne und Duschköpfe zu verbieten. Analog zum Verbot der Glühbirne sollen nach dem Willen Brüssels künftig nur noch ressourcenschonende Armaturen im Handel zu finden sein, wie "Welt Online" am Donnerstag unter Verweis auf einen "Arbeitsplan" der Kommission berichtete. "Wasserbezogene Produkte" wie Wasserhähne und Duschköpfe seien darin als eine von sieben Produktgruppen genannt, die ressourceneffizient gemacht werden sollten.
Die anderen der sieben Gruppen umfassen laut "Welt Online" unter anderem Fenster, Stromkabel, Server-Computer in Unternehmen und Weinkühlschränke. Hintergrund der angestrebten Neuregulierung bei Armaturen sei, dass die EU-Kommission ihre sogenannte Ökodesign-Richtlinie künftig nicht nur auf stromverbrauchende Produkte beziehen wolle, sondern auch schon auf allgemein gehaltene "Umweltauswirkungen".
"Mit ihrem Arbeitsplan betreten EU-Beamte bereits das Badezimmer der Bürger"
"Die Ökodesign-Richtlinie ist ein Musterstück aus Planwirtschaft und politischem Dirigismus. Mit ihrem Arbeitsplan betreten EU-Beamte bereits das Badezimmer der Bürger", sagte der FDP-Europaabgeordnete und Umweltpolitiker Holger Krahmer "Welt Online". Dem Bericht zufolge sollen nun Studien zum Einsparpotenzial erstellt werden, daraufhin könnte ein Regelungsausschus aus Mitgliedsstaaten und Verbänden über einen künftigen Gesetzesvorschlag zum Verbot herkömmlicher Armaturen beraten. (afp)