Berlin.. Hartmut Mehdorn, Chef des durch skandalöse Verzögerungen und Baumängel belastete neue Berliner Großflughafen BER, hält an seinen Plänen fest, den Flughafen bereits zum Jahresende zu eröffnen. In einem Medienbericht spricht Mehdorn von “zwei kleinen Airlines“ für den Beginn.
Berlins Flughafenchef Hartmut Mehdorn hat in einem Interview seine Pläne für eine Teileröffnung des Berliner Großflughafens BER konkretisiert. "Wir überlegen, zum Jahresende mit einem Probebetrieb am Pier Nord zu starten, sagte Mehdorn dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" laut einer Vorabmeldung vom Sonntag. Möglich wäre ein Teilbetrieb "nur mit zwei kleinen Airlines, 1500 Fluggästen, sechs oder acht Flugzeugen am Tag." So könne man testen, wie etwa die Gepäckabfertigung funktioniere. Er persönlich glaube nicht, dass es möglich sei, "BER von null auf hundert in einer Sekunde zu starten", fügte Mehdorn hinzu.
Die Inbetriebnahme des Flughafens in Schönefeld wurde bislang vier Mal verschoben - zuletzt im Januar. Grund sind unter anderem massive Mängel an der Brandschutz-Anlage. Ein neuer Eröffnungstermin soll im Herbst genannt werden.
Flughafen BERMehdorn wehrt sich gegen Pläne für verschärftes Nachtflugverbot
Widerstände aus der Politik gegen die Teileröffnung wies der Manager zurück: "Das wird eine Entscheidung der Geschäftsführung sein und kein politischer Beschluss." Der Vorschlag einer Teileröffnung war auf ein geteiltes Echo gestoßen. Mehdorn will sich nach eigenen Angaben weiter dafür einsetzen, Tegel dauerhaft offen zu halten. "Es gibt keine Hauptstadt dieser Welt, die nur zwei Landebahnen hat", sagte er dem "Spiegel". Der Airport in Tegel sei nötig als "Notfallreserve".
Mehdorn warnte zudem vor einer Ausweitung des Nachtflugverbots, wie es sein Aufsichtsratschef, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) favorisiert. "Wenn ein Jet hier nicht um 22.25 Uhr landen kann, kommt er gar nicht", sagte er. "Dann fliegt er nach Frankfurt oder Kopenhagen." Die Folge wäre, dass "Berlin ein regionaler Flughafen" werde. (afp)