Siegen/Olpe. .

Mit der Konjunktur-Erholung stellen die Unternehmen auch in Südwestfalen wieder mehr Mitarbeiter ein. Dabei haben die Betriebe derzeit nennenswerte Probleme nur dann, wenn sie offene Stellen im gewerblichen Bereich besetzen wollen.

Das hat eine Umfrage der IHK Siegen zum Thema Fachkräftemangel ergeben. Danach berichten 23,8 Prozent von 126 befragten Betrieben im IHK-Bezirk über Probleme, wenn sie erfahrene Fachkräfte mit Berufsabschluss suchen. 15 Prozent melden, dass sie für den gewerblichen Bereich keine berufserfahrenen Mitarbeiter mit Hochschulabschluss finden.

Die Zukunftsaussichten sehen jedoch deutlich schlechter aus - bis zum Jahr 2025 wird die Zahl der Erwerbstätigen bundesweit um fünf Millionen zurückgehen. Daher erwarten die Unternehmen im IHK-Bezirk der Umfrage zufolge vor allem im gewerblichen Bereich Probleme bei der Stellenbesetzung. „Jeder zweite Betrieb, der sich an der Umfrage beteiligt hat, befürchtet, dass er mittelfristig erfahrene Fachkräfte mit Berufsabschluss nicht oder nur sehr schwer finden wird“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Mockenhaupt. Knapp ein Drittel befürchtet dies für Fachwirte, Meister oder ähnlich qualifizierte Fachkräfte, 31 Prozent für Berufserfahrene mit Hochschulabschluss. Etwas geringer bewerten die Betriebe die Schwierigkeiten im kaufmännisch/betriebswirtschaftlichen Bereich.

Bei der Frage, was dagegen unternommen werden kann, sehen sich mehr als drei Viertel der Betriebe selbst in der Pflicht, nur ein Drittel erwartet Hilfe von der Politik. Jeder Dritte erhofft sich Beiträge von den Ausbildungsstätten, den Universitäten sowie privaten Bildungseinrichtungen.

Aus- und Weiterbildung

Der Königsweg zur Bekämpfung des Fachkräftemangels ist für die Betriebe die Aus- und Weiterbildung. Fast drei Viertel wollen daher ihre Ausbildungsaktivitäten ausbauen. 68 Prozent planen, mehr in die Weiterbildung der Mitarbeiter zu investieren. Fast jeder zweite Betrieb will die Beschäftigung älterer Mitarbeiter über 55 Jahre ausweiten. Auf der anderen Seite erwarten 40 Prozent der Unternehmer, dass die Mitarbeiter durch Eigeninitiative ihre Qualifikationen verbessern und so dazu beitragen, dem Fachkräftemangel zu begegnen.