Frankfurt am Main. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels fordert das Bundeskartellamt auf, gegen Amazon vorzugehen. Der Verband gibt an, Amazon verzögere absichtlich die Auslieferung bestimmter Bücher, um höhere Rabatte beim Einkauf von E-Books zu erzwingen.
Im Streit um die Marktmacht von Amazon hat der Börsenverein des Deutschen Buchhandels gegen den Online-Händler Beschwerde beim Bundeskartellamt eingereicht. Nach Angaben des Verbands verzögert Amazon seit Anfang Mai die Auslieferung von gedruckten Büchern der Verlagsgruppe Bonnier (Ullstein, Piper, Carlsen), um höhere Rabatte beim Einkauf von E-Books zu erzwingen.
"Wir fordern das Bundeskartellamt auf, seine Untersuchungen aufzunehmen und das Vorgehen von Amazon zu unterbinden", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, Alexander Skipis, am Dienstag in einer Mitteilung in Frankfurt.
Schon seit Wochen wirft die Dachorganisation der deutschen Buchbranche dem Online-Händler im Kampf um den E-Book-Markt "Erpressung" vor. Amazon verlange statt derzeit rund 30 Prozent eine Erhöhung der Rabatte auf 40 bis 50 Prozent. Nach Medienberichten gibt es einen ähnlichen Konflikt in den USA mit der Verlagsgruppe Hachette. (dpa)