Gummersbach. Rund 15 Prozent der Aufsichtsratsmitglieder der 30 größten börsennotierten Unternehmen sind einer Studie zufolge Frauen. Danach habe sich die Anzahl der Frauen in Führungspositionen verdoppelt. Diese haben aber oft nur ein Aufsichtsratsmandat inne. Ein “Girls-Network“ gebe es daher nicht.
Immer mehr Frauen ziehen in die Aufsichtsräte der 30 größten börsennotierten Unternehmen ein - berufen von den Anteilseignern. Ihr Anteil habe sich in den vergangenen zwei Jahren auf rund 15 Prozent verdoppelt, ergab eine am Montag veröffentlichte Untersuchung der Unternehmensberatung Kienbaum. Hinzu kommen die von Arbeitnehmerseite entsandten Frauen. Die Deutsche Telekom etwa kommt so seit Anfang November auf einen Frauenanteil von insgesamt 30 Prozent in ihrem Kontrollgremium. In den Vorständen sind Frauen aber weiterhin eher selten.
Die Aufsichtsräte der 30 im Deutschen Aktienindex (Dax) notierten Unternehmen wurden laut der Kienbaum-Untersuchung nicht nur weiblicher, sondern damit auch jünger: Die in den vergangenen beiden Jahren gewählten Frauen seien im Schnitt 51 Jahre alt. Die Frauen haben aber seltener mehr als ein Aufsichtsratsmandat inne als ihre männlichen Kollegen. Kienbaum zufolge sitzen auf 76 Prozent der weiblich besetzten Aufsichtsratsposten unterschiedliche Frauen - bei den Männern seien es nur 72 Prozent.
Es gibt kein "Girls-Network"
Ein "Girls-Network" analog zum "Old-Boys-Network", das im Laufe der Jahre zwischen männlichen Aufsichtsräten in Deutschlands wichtigsten Aktiengesellschaften entstanden sei, gebe es also nicht, folgert Kienbaum. In den Vorständen der Unternehmen hat sich demnach auch in den vergangenen beiden Jahren nicht allzu viel getan: Der Frauenanteil beträgt hier 7,2 Prozent. (afp)