München.. Die Krise im Nahen Osten, ein sinkender Dollarkurs: Die Kraftstoffpreise in Deutschland bewegen sich in diesen Tagen auf Rekord-Niveau. Nach Einschätzung von Experten dürfte sich das in nächster Zeit auch nicht ändern. Rohöl sei derzeit so teuer wie seit Mai nicht mehr.

Die Autofahrer müssen sich weiterhin auf Höchstpreise beim Benzin einstellen. Nachdem Super E10 am Donnerstag einen Rekord erreicht hatte, stieg der Ölpreis am Freitag auf den höchsten Stand seit Mai. Ein Barrel (159 Liter) der für Europa wichtigsten Nordseesorte Brent kostete am Freitag fast 118 Dollar, das waren 2 Dollar mehr als am Donnerstag.

Experten sehen als Grund für den steigenden Ölpreis die Entscheidung der US-Notenbank Fed zu weiteren Anleihekäufen. Offensichtlich fassen die Investoren wieder mehr Vertrauen, auch in Öl. Außerdem könnte nach der Fed-Entscheidung der Dollar fallen und so Öl für Investoren aus den Fremdwährungen interessanter machen. Ende Juni hatte Öl noch 90 Dollar pro Barrel gekostet. Aber auch die anhaltende Krise im Nahen Osten nach dem Tod von US-Diplomaten in Libyen heizt den Ölpreis an.

Diesel-Preis nähert sich Allzeit-Rekord

Bereits vor der Fed-Entscheidung mussten die Autofahrer in Deutschland für einen Liter Super E10 im bundesweiten Durchschnitt 1,709 Euro zahlen, wie der ADAC in München auf Nachfrage mitteilte. Nachdem der Mittelwert am vergangenen Wochenende erstmals auf über 1,70 Euro gestiegen war, blieb er die ganze Woche über dieser Marke.

Diesel verteuerte sich von Mittwoch auf Donnerstag um einen Cent auf 1,540 Euro. Der Rekord liegt bei 1,554 Euro. Die Differenz zu Super E10 ist in den vergangenen Tagen wieder etwas angestiegen auf knapp 17 Cent. Ein ADAC-Sprecher bezeichnete die Preise insgesamt als überhöht.

Die jüngsten Zahlen zeigten außerdem, dass die Autofahrer nicht mehr wie in früherer Zeit zu Beginn der Woche deutlich billiger tanken als am Ende, sagte der Sprecher. Allerdings sei der Sprit nach wie vor abends oft günstiger als morgens. (dapd)