San Francisco.


Mit dem Kauf des Thermostat-Herstellers Nest treibt der US-Internetkonzern Google seine Vision einer total vernetzten Welt voran: Für 3,2 Milliarden Dollar erwirbt Google das Start-up-Unternehmen, das „intelligente“ Thermostate und Rauchmelder vertreibt. Er freue sich darauf, „Träume zu erfüllen“, erklärte Google-Boss Larry Page zum Kauf von Nest.

Der Deal lässt allerdings Datenschützer aufhorchen. Denn die in­ternetfähigen Nest-Geräte sammeln und verwerten Daten darüber, wie sich die Menschen zu Hause verhalten. Etwa, ob das Licht an oder aus ist und ob sich die Menschen in den Wohnungen bewegen, wann sie das Haus betreten und verlassen. Die scheibenförmigen Thermostate können sich drahtlos mit dem Internet verbinden und mit Smartphones gesteuert werden. Der Sorge, die Informationen aus den Wohnzimmern seiner Kunden könne Google etwa zu Werbezwecken missbrauchen, entgegnete Nest, der Schutz privater Daten werde ernst genommen.

In Deutschland gibt es Nest-Geräte bislang nicht zu kaufen. Allerdings ist das erklärte Ziel der Übernahme durch Google, auch in Europa Märkte zu erschließen und zu expandieren. Thermostate und Rauchmelder sind für Google das jüngste Experimentierfeld, mit dem der Konzern sein ursprüngliches Suchmaschinengeschäft erweitert. Die Da­tenbrille Google Glass könnte in diesem Jahr auf den Markt kommen. Für den Kartendienst des Konzerns wurden zudem führerlose Fahrzeuge entwickelt.