Detroit..

Der Autobauer General Motors kann sich vor Nachfrage nach seinen Aktien kaum retten. Der Opel-Mutterkonzern wird deshalb deutlich mehr Papiere ausgeben. Damit wird der geplante Börsengang der größte der US-Geschichte.

Der Börsengang des US-Autoherstellers General Motors (GM) wird nun doch der größte der US-Geschichte: GM werde wegen des großen Interesses fast ein Drittel mehr Aktien ausgeben als bisher geplant, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Detroit mit. Anbieten will GM demnach 478 Millionen Aktien zum Preis von 32 bis 33 Dollar (23,60 bis 24,30 Euro). Einnehmen kann GM damit 22,4 Milliarden Dollar (16,5 Milliarden Euro). Den Rekord hält bislang das Kreditkartenunternehmen Visa, das im März 2008 mehr als 19 Milliarden Dollar eingesammelt hatte.

Die größten Börsengänge

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Der Chef des Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland, Adrian von Hammerstein, läutet das Ende der Börsengang-Flaute in Deutschland ein.
Der Chef des Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland, Adrian von Hammerstein, läutet das Ende der Börsengang-Flaute in Deutschland ein. © ddp | ddp
Das Unternehmen legte am Montag den größten Börsengang in Deutschland der vergangenen zwei Jahre hin. Das Unternehmen kassierte 760 Millionen Euro. Das ist jedoch relativ bescheiden, schaut man sich die größten Börsengänge der vergangenen zehn Jahre an.
Das Unternehmen legte am Montag den größten Börsengang in Deutschland der vergangenen zwei Jahre hin. Das Unternehmen kassierte 760 Millionen Euro. Das ist jedoch relativ bescheiden, schaut man sich die größten Börsengänge der vergangenen zehn Jahre an. © APN | APN
2001 ging die Deutsche Börse selbst an die Börse. Das Emmissionsvolumen betrug 1,07 Milliarden Euro.
2001 ging die Deutsche Börse selbst an die Börse. Das Emmissionsvolumen betrug 1,07 Milliarden Euro. © ddp | ddp
Der größte deutsche Seehafenbetrieb Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) wagte 2007 den Gang auf Börsenparkett. Das brachte 1,16 Milliarden Euro.
Der größte deutsche Seehafenbetrieb Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) wagte 2007 den Gang auf Börsenparkett. Das brachte 1,16 Milliarden Euro. © ddp | ddp
Für Aufsehen sorgte auch der IPO des Bezahlsenders Premiere  2005. Das Medienunternehmen kassierte 1,18 Milliarden Euro. Die Einnahmen halfen dem Unternehmen jedoch nur kurzzeitig aus der finanziellen Misere.
Für Aufsehen sorgte auch der IPO des Bezahlsenders Premiere 2005. Das Medienunternehmen kassierte 1,18 Milliarden Euro. Die Einnahmen halfen dem Unternehmen jedoch nur kurzzeitig aus der finanziellen Misere. © ddp | ddp
Seit 2009 firmiert Premiere unter Sky Deutschland AG.
Seit 2009 firmiert Premiere unter Sky Deutschland AG. © Getty Images | Getty Images
Das Münchner Unternehmen Wacker Chemie erlöste aus seinem Börsengang 2006  1,19 Milliarden Euro.
Das Münchner Unternehmen Wacker Chemie erlöste aus seinem Börsengang 2006 1,19 Milliarden Euro. © imago stock&people | imago stock&people
Der schwedische Finanzinvestor EQT brachte sein Unternehmen Symrise 2006 an die Börse. Der Duft und Aromaspezialist sammelte 1,4 Milliarden Euro ein.
Der schwedische Finanzinvestor EQT brachte sein Unternehmen Symrise 2006 an die Börse. Der Duft und Aromaspezialist sammelte 1,4 Milliarden Euro ein. © ddp | ddp
Der Börsengang der Postbank, 2004, war zwar mit 1,5 Milliarden Euro einer der größten. Allerdings hatte sich die Deutsche Post als Eigentümerin deutlich höhere Einnahmen erhofft. Sie musste allerdings ihre Preisvorstellungen nach unten schrauben.
Der Börsengang der Postbank, 2004, war zwar mit 1,5 Milliarden Euro einer der größten. Allerdings hatte sich die Deutsche Post als Eigentümerin deutlich höhere Einnahmen erhofft. Sie musste allerdings ihre Preisvorstellungen nach unten schrauben. © ddp | ddp
Es war der größte Börsengang seit sieben Jahren, als der Dieselmotorenhersteller Tognum mit der Kernmarke MTU 2007 aufs Handelsparkett in Frankfurt strebte. Das Emmissionsvolumen: rund zwei Milliarden Euro.
Es war der größte Börsengang seit sieben Jahren, als der Dieselmotorenhersteller Tognum mit der Kernmarke MTU 2007 aufs Handelsparkett in Frankfurt strebte. Das Emmissionsvolumen: rund zwei Milliarden Euro. © imago stock&people | imago stock&people
Die Telekom brachte ihre Tochter T-Online im Jahr 2000 für 3,08 Milliarden Euro an die Börse. 2006 gliederte sie das Tochterunternehmen aber wieder in den Konzern ein und nahm T-Online von der Börse. Die Aktionäre wurden gezwingen, ihre Aktien in T-Aktien umtauschen.
Die Telekom brachte ihre Tochter T-Online im Jahr 2000 für 3,08 Milliarden Euro an die Börse. 2006 gliederte sie das Tochterunternehmen aber wieder in den Konzern ein und nahm T-Online von der Börse. Die Aktionäre wurden gezwingen, ihre Aktien in T-Aktien umtauschen. © ddp | ddp
2000 trennte Siemens sein Halbleitergeschäft ab. Der Börsengang des Chipherstellers Infineon löste damals - in Zeiten des neuen Marktes - ein Aktienfieber aus. Die Aktie war kräftig überzeichnet. 5,4 Milliarden Euro kassierte Siemens. Seither verlor die Aktie drastisch an Wert.
2000 trennte Siemens sein Halbleitergeschäft ab. Der Börsengang des Chipherstellers Infineon löste damals - in Zeiten des neuen Marktes - ein Aktienfieber aus. Die Aktie war kräftig überzeichnet. 5,4 Milliarden Euro kassierte Siemens. Seither verlor die Aktie drastisch an Wert. © ddp | ddp
Der Börsengang des Staatsunternehmens Deutsche Post am 20. November 2000 war der größte der letzten zehn Jahre. Er brachte dem Bund 5,8 Milliarden Euro.
Der Börsengang des Staatsunternehmens Deutsche Post am 20. November 2000 war der größte der letzten zehn Jahre. Er brachte dem Bund 5,8 Milliarden Euro. © Getty Images | Getty Images
Als nächstes startet der Textilhändler Tom Tailor an die Börse. Das Hamburger Unternehmen will über die Börse bis zu 165 Millionen Euro frisches Geld einsammeln.
Als nächstes startet der Textilhändler Tom Tailor an die Börse. Das Hamburger Unternehmen will über die Börse bis zu 165 Millionen Euro frisches Geld einsammeln. © Unbekannt | Unbekannt
Auch der Mülheimer Chemikalienhändler Brenntag will sich mit einem Börsengang frisches Kapital holen. Die Mülheimer hoffen auf Einnahmen von mindestens 500 Millionen Euro.
Auch der Mülheimer Chemikalienhändler Brenntag will sich mit einem Börsengang frisches Kapital holen. Die Mülheimer hoffen auf Einnahmen von mindestens 500 Millionen Euro. © Unbekannt | Unbekannt
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Bislang vorgesehen war der Verkauf von 365 Millionen GM-Aktien. Er sollte rund 13 Milliarden Dollar in die Kassen des Autobauers spülen. GM war 2009 durch massive Staatshilfen der US-Regierung in Höhe von 50 Milliarden Dollar vor der endgültigen Pleite gerettet worden und konnte das Insolvenzverfahren schon nach wenigen Wochen verlassen. Größter Eigner ist seitdem der Staat, der seinen Anteil nun mit dem Börsengang verringern wird. Medienberichten zufolge will auch der der größte chinesische Autobauer SAIC bei GM einsteigen. (afp)