Essen. Die kommunalen RWE-Anteilseigner wollen den ehemaligen Bundeswirtschaftsminister Werner Müller als Chefkontrolleur beim Konzern vorschlagen.
Bei der Suche nach einem neuen Aufsichtsratschef für den angeschlagenen Essener Energiekonzern RWE gibt es Bewegung. Wie unsere Zeitung aus dem Umfeld des Unternehmens erfuhr, wollen die kommunalen RWE-Anteilseigner den ehemaligen Bundeswirtschaftsminister Werner Müller bei der bevorstehenden Aufsichtsratssitzung am 18. September als Chefkontrolleur vorschlagen. Amtsinhaber Manfred Schneider soll demnach gebeten werden, Müller nach seiner Bereitschaft für ein Engagement in Sachen RWE zu fragen. Auch auf Seiten von Arbeitnehmervertretern gebe es Sympathie für Müller. Die Arbeitnehmerseite verfügt mit den Kommunalvertretern über eine Mehrheit im Aufsichtsrat.
Zwischenzeitlich hieß es, auch der frühere SAP-Finanzchef Werner Brandt könne Schneider bei RWE nachfolgen. Zahlenexperte Brandt wird im RWE-Aufsichtsrat als Vorsitzender des Prüfungsausschusses geschätzt. Müller hatte als Minister den Atomausstieg mit den Konzernen ausgehandelt. Es wird erwartet, dass neben dem früheren Bayer-Chef Schneider auch Daimler-Chef Dieter Zetsche und der ehemalige Thyssen-Krupp-Chef Ekkehard Schulz den RWE-Aufsichtsrat verlassen.