New York. Die Videoplattform YouTube wird ein Stück mehr zum Konkurrenten für das Bezahlfernsehen. Der Google-Dienst startete zunächst in einer Testphase bezahlte Abo-Kanäle. Anbieter von Video-Inhalten haben damit die Möglichkeit, eine monatliche Gebühr von den Nutzern zu erheben.
Das Online-Videoportal YouTube hat kostenpflichtige Abonnements für Fernsehangebote eingeführt. Es handele sich um ein Pilotprojekt mit einer kleinen Gruppe von Partnern, teilte YouTube am Donnerstag in seinem Blog mit und veröffentlichte eine Liste mit rund 50 Kanälen. Nach Angaben eines Sprechers des YouTube-Mutterkonzerns Google gilt das Angebot aber nur für US-Kunden und nicht für deutsche Nutzer.
Die Abo-Gebühren bewegen sich den Angaben zufolge zwischen 0,99 Dollar und 7,99 Dollar (zwischen 0,75 Cent und rund 6,10 Euro) im Monat. Jeder Kanal biete eine 14-tägige Testphase und viele böten günstigere Jahres-Abos an, erklärte YouTube. Die Erschaffer von Inhalten sollten künftig Geld mit ihrer Kreativität verdienen können, begründete YouTube das neue Angebot. Unter den Kooperationspartnern sind Sport- und Comedy-Programme sowie ein Kinderkanal der Sesamstraße. Nicht dabei sind die großen Unterhaltungskonzerne wie Time Warner.
Weitere kostenpflichtige Kanäle folgen
"Das ist nur der Anfang", kündigte YouTube an. In den kommenden Wochen würden weitere kostenpflichtige Kanäle vorgestellt. Wie gewohnt werde YouTube auf die Neuheiten hinweisen. Die Programme könnten auf Computern, Smartphones, Tablets und Fernsehern gesehen werden.
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Deutsche Internet-Nutzer können das neue Angebot von YouTube jedoch nicht anwählen, wie Kay Oberbeck, der für Nordeuropa zuständige Google-Sprecher, am Freitag betonte. Es gelte nur für US-Kunden und habe für Deutschland keinerlei Auswirkung. Es gebe auch "keine Pläne, das hierzulande zu machen", fügte er hinzu.
Mehr als eine Milliarde Nutzer monatlich
YouTube war als Plattform zum Hochladen und Ansehen von Amateur-Videoclips gestartet und wurde zum weltweiten Erfolg. Um Anzeigenkunden zu werben, fügte das Portal nach und nach professionelle Inhalte hinzu wie Fernsehshows in voller Länge und Filme. Seit 2011 bietet es eine Reihe kostenloser Themenkanäle an. Inzwischen wird das Online-Videoportal jeden Monat von mehr als einer Milliarde Nutzer frequentiert.
YouTube war 2006 für 1,65 Milliarden Dollar (rund 1,3 Milliarden Euro) vom US-Internet-Riesen Google gekauft worden. Im vergangenen Jahr kündigte YouTube an, sich weiter für professionell produzierte Inhalte zu öffnen, um im Wettbewerb mit traditionellem Fernsehen und Web-TV mehr Werbeeinnahmen zu akquirieren. (afp/dpa)