Potsdam. Der Hauptstadtflughafen bleibt ein Sorgenkind. Hartmut Mehdorn befürchtet, dass es erst 2016 zur Eröffnung kommen könnte. Vor allem der Schallschutz macht Probleme, warnt er in einen Brief an die brandenburgische Landesregierung. Mehdorn nimmt die obere Luftfahrtbehörde aufs Korn.
Der neue Hauptstadtflughafen kann möglicherweise erst 2016 in Betrieb gehen. Das sei bei weiteren unvorhergesehenen Ereignissen zu befürchten, schrieb Flughafenchef Hartmut Mehdorn in einem Brief an die brandenburgische Landesregierung, der der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Darin kündigt Mehdorn an, mit der Sanierung der nördlichen Start- und Landebahn am Flughafen statt in diesem Juli erst im März 2015 zu beginnen. Anders seien die Vorgaben der Genehmigungsbehörde beim Schallschutz nicht zu schaffen.
Erst in der vergangenen Woche hatte der Flughafenchef den ab Juli geplanten Testbetrieb in einem Seitenflügel des Terminals abgesagt. Der Flughafenchef verwies auf mangelnde Unterstützung im Aufsichtsrat.
4000 Anwohner-Haushalte noch ohne ausreichenden Schallschutz
Die Nordbahn übernimmt der neue Flughafen vom benachbarten alten Flughafen Schönefeld. Sie muss aber saniert werden. Mehdorn will das vor der Inbetriebnahme machen und die Flugzeuge vom alten Flughafen in der Zeit über die neue Südbahn des Hauptstadtflughafens schicken. Dort haben gut 4000 Anwohner-Haushalte aber noch keinen ausreichenden Schallschutz.
Die obere Luftfahrtbehörde fordert unter anderem, dass die Anwohner sechs Monate Zeit haben, Schallschutzfenster einbauen zu lassen, wenn sie die Bewilligung des Flughafens zur Kostenübernahme haben. Diese Vorgabe sei mit dem bisherigen Starttermin für die Sanierung der Nordbahn im Juli nicht vereinbar, schreibt Mehdorn. Er kritisierte, die Behörde habe ihre Vorgaben kurzfristig verschärft. (dpa)