New York. Der Computer-Konzern Apple hat im vergangenen Quartal Einnahmen und Gewinn um rund 20 Prozent gesteigert - und damit enttäuscht. Weil offenbar viele Kunden auf das neue iPhone 5 warten, stieg der Absatz der Smartphones nicht so stark wie von Analysten erwartet.
Während Konsumenten auf die neueste Version von Apples Verkaufshit iPhone warten, leidet die Bilanz des erfolgsverwöhnten Computerbauers. Am Dienstag gab Apple für Börsianer enttäuschende Zahlen bekannt. Es war erst das zweite der letzten 39 Quartalsbilanzen, in dem Apple die Erwartungen der Wall Street unterbot.
Der Konzern steigerte Einnahmen und Gewinn um über einen Fünftel auf 35 Milliarden Dollar, respektive 8,8 Milliarden Dollar. Wall-Street-Analysten hatten weit mehr erwartet, die Aktie fiel um fünf Prozent.
Apple verkaufte von April bis Juni 26 Millionen iPhones
Das Wachstum des Absatzes des erfolgreichen Smartphones iPhone schwächte sich stark ab. Statt 35 Millionen wie im Vorquartal, verkaufte Apple nur noch 26 Millionen der Geräte. Mehr Kunden als erwartet hatten den Kauf eines neuen Geräts vor der Einführung des neuen iPhone 5 im Herbst aufgeschoben.
Das iPhone hat Geburtstag
In einem Konferenzgespräch mit Analysten gab Apple die Schuld für die schwachen Zahlen iPhone-5-Gerüchten, aber auch schwachen Zahlen im kriselnden Europa, unter anderem in Deutschland. Dennoch sei es kein wirklich schlechtes Quartal gewesen, sagte Carolina Milanesi, Analystin des Marktforschers Gartner, der Nachrichtenagentur dapd. Apple überstehe die schwierige Situation besser als andere Hersteller, dank einer unschlagbar starken Marke, und stehe grundsätzlich immer noch sehr gut da.
84 Prozent mehr iPads als im Vorjahr verkauft
Starke Zahlen präsentierte Apple in China, wo sich die iPhone-Verkäufe verdoppelten, und beim Verkauf des Tablet-Computers iPad. 84 Prozent mehr als im Vorjahr wurde Apple los, insgesamt 17 Millionen Geräte. Vermehrt eingesetzt werden iPhones und iPads laut Apple in Firmen. Der Absatz von iPhones habe sich verdoppelt, der Einsatz von iPads gar verdreifacht, sagte der Vorstandsvorsitzende Tim Cook Analysten.
Das Geschäft mit MacBooks zog nur marginal an. Vier Millionen Geräte verkaufte Apple, ein Anstieg von guten zwei Prozent. Doch die erneuerte Laptop-Familie kam erst gegen Ende des Quartals auf den Markt, "ob sie ein Hit sind, zeigt sich erst im nächsten Quartal", sagte Analystin Milanesi.
Neues Betriebssystem "Mountain Lion" ab Mittwoch zum Download
Apple gab am Dienstag bekannt, dass das neue Betriebssystem für Dekstops und Laptops, genannt Berglöwe (Mountain Lion), ab Mittwoch zum Download bereit stehe, und kündigte "großartige Produkte" an, wie Cook es formulierte.
Wenig Beachtung wurde der riesigen Menge an Bargeld geschenkt, über die das Unternehmen verfügt. Apple konnte die Reserve um sieben Milliarden auf 107 Milliarden Dollar vergrößern. "Keine Ahnung, was sie damit vorhaben", sagte Milanesi. "Aber was ich glaube: all diese Zahlen sind den Konsumenten egal. Apple lieben sie weiterhin." (dapd)