Paris. Nach dem Rückruf von Babynahrung in China muss der weltgrößte Joghurthersteller Danone seine Jahresziele senken. Bereinigt um Wechselkursschwankungen sowie Zu- und Verkäufe werde der Umsatz 2013 nur noch um 4,5 bis 5 Prozent höher erwartet, teilte Danone am Mittwoch in Paris mit. Zuvor hatte sich Danone ein Plus von mindestens 5 Prozent zugetraut.

Der Babymilch-Skandal in China verhagelt dem französischen Nahrungsmittelkonzern Danone die Bilanz. Nach einer Rückrufaktion in Asien wegen Bakterien in Milchpulver brach das Geschäft mit Baby-Nahrung im dritten Quartal mit 8,6 Prozent deutlich stärker ein als erwartet.

In den betroffenen Märkten sei zudem noch keine Erholung zu sehen, sagte Finanzchef Pierre-Andre Terisse am Mittwoch. Seine Ziele für das laufende Jahr senkte das Unternehmen deswegen, und auch 2014 dürften die Geschäfte schwierig werden. Danone-Aktien gaben zu Handelsbeginn mehr als fünf Prozent ab und waren mit 50,30 Euro zeitweise so billig wie zuletzt im Februar.

Im August musste Danone Säuglingsnahrung zurückrufen

Für 2013 rechnet der weltweit führende Joghurt-Hersteller nun mit einem Wachstum zwischen 4,5 und fünf Prozent. Zuvor war der Konzern von einem Plus von mindestens fünf Prozent ausgegangen. Auch bei der Gewinnmarge machte Danone Abstriche wegen der Probleme in der Babymilch-Sparte.

Schon im dritten Quartal blieb das Unternehmen hinter den Erwartungen der Analysten zurück: Der Umsatz legte auf vergleichbarer Basis um 4,2 Prozent auf 5,26 Milliarden Euro zu, Experten hatten mehr erwartet.

Danone hatte zuletzt in China mit kräftigem Gegenwind zu kämpfen. Im August musste Danone Säuglingsnahrung zurückrufen, weil der neuseeländische Zulieferer Fonterra vor verunreinigtem Milchpulver gewarnt hatte. Zugleich machen dem Hersteller von Actimel und Activia in China Bestechungsvorwürfe zu schaffen. In China wechselt das Unternehmen deswegen das Management bei der betroffenen Sparte aus. (rtr/dpa)