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Trotz der schwierigen Lage am Gasmarkt und der Spekulationen der vergangenen Tage gibt sich Eon-Ruhrgas beim Blick in die Zukunft optimistisch. „Es gibt keine Liste mit Verkaufskandidaten bei Eon“, betont Ruhrgas-Chef Schäfer.

Die vergangenen Tage waren turbulent bei Eon-Ruhrgas: erst die Verkaufsgerüchte, dann die Trennung von den Gazprom-Anteilen. Trotzdem strahlte Ruhrgas-Chef Klaus Schäfer am Dienstag eine gute Portion Selbstbewusstsein aus, als er den Branchenreport „Gasmarkt 2010“ vorstellte.

„Es gibt keine Liste mit Verkaufskandidaten bei Eon“, betonte Schäfer. Ruhrgas sei die internationale Gasmarktkompetenz des Eon-Konzerns. Und die Trennung von den Gazprom-Aktien ändere „gar nichts an der Partnerschaft“, kommentierte Schäfer die jüngsten Spekulationen.

Dennoch ist die Lage bei Ruhrgas alles andere als sorgenfrei. Das Essener Unternehmen leidet unter einer Gasschwemme, die einen Preisverfall auslöste. Ursachen sind die geringere Nachfrage auf Grund der Wirtschaftskrise und die Förderung von Schiefergas in den USA. Das dort nicht mehr benötigte Gas strömt auf den europäischen Markt und sorgt für ein Überangebot. Diese Gasschwemme sei womöglich erst in zehn Jahren überwunden. Die dann steigende weltweite Nachfrage bietet Schäfer Grund für Optimismus.

Enttäuschung über kleine Rolle im Energiekonzept der Bundesregierung

Aktuell drängt Ruhrgas darauf, die langfristigen ölpreisgebundenen Lieferverträge – etwa mit Gazprom – an die starken Marktschwankungen anzupassen. Gelingt dies nicht, könnte 2011 einen Milliarden-Verlust entstehen.

Enttäuscht zeigte sich Schäfer, dass Erdgas im Energiekonzept der Bundesregierung kaum eine Rolle spiele. Die Erneuerung von Heizungsanlagen und der Einsatz von Gaskraftwerken seien beste Klimaschutzinstrumente.