Berlin. Nicht nur in den Sommerferien kommen deutsche Flughäfen an ihre Grenzen. Verspätungen gab es schon im ersten Halbjahr des Jahres 2017.
Wer im ersten Halbjahr 2017 vom unpünktlichsten Flughafen Deutschlands abgeflogen ist, musste in 27 Prozent aller Fälle eine Verspätung hinnehmen. Dies besagt eine Untersuchung des Fluggastportals Airhelp. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben über 430.000 Flüge untersucht.
Der Anteil unplanmäßiger Flüge an zwölf deutschen Flughäfen reicht von 11,41 bis 26,89 Prozent. Negativer Spitzenreiter ist dabei der Berliner Flughafen Tegel. Dort hatte es zuletzt Probleme mit einem Dienstleister am Boden und der Fluglinie Air Berlin gegeben. Verzögerungen bei Air Berlin hatten den allgemeinen Flugplan beeinträchtigt und für erhebliche Verspätungen gesorgt. Wie die Flughäfen im Einzelnen abschneiden, zeigt folgende Liste:
- Berlin-Tegel (26,89 Prozent Verspätungsrate)
- Frankfurt am Main (21,46 Prozent)
- München (20,99 Prozent)
- Düsseldorf (19,66 Prozent)
- Hamburg (18,35 Prozent)
- Dresden (16,44 Prozent)
- Berlin-Schönefeld (16,27 Prozent)
- Nürnberg (14,84 Prozent)
- Bremen (13,63 Prozent)
- Köln/Bonn (13,57 Prozent)
- Halle/Leipzig (13,54 Prozent)
- Stuttgart (13,19 Prozent)
- Hannover (11,41 Prozent)
Bei Entschädigungen liegt Frankfurt vorne
Airhelp versucht die Fluggastrechte von Reisenden geltend zu machen und für die Fluggäste im Zweifelsfall Entschädigungen zu erstreiten. Vor diesem Hintergrund hat das Portal auch untersucht, welche Entschädigungsansprüche an den Flughäfen entstanden sind. In diesem Fall liegt Frankfurt am Main mit über 54 Millionen Euro an der Spitze, gefolgt von München (34 Millionen Euro) und Düsseldorf (17 Millionen Euro). Die Höhe der Entschädigung richtet sich in der Europäischen Union unter anderem nach der Entfernung eines Fluges und der zeitlichen Verzögerung. (ac)