Dortmund. Amprion rechnet bei den geplanten Nord-Süd-Stromtrassen mit schnelleren Planungs- und Genehmigungsverfahren. Aber: „Nicht um jeden Preis“.

Bei den geplanten Nord-Süd-Stromtrassen rechnet der Übertragungsnetzbetreiber Amprion damit, dass die Planungs- und Genehmigungsverfahren weiter gestrafft werden können, ohne die Rechte der Bürgerinnen und Bürger einzuschränken. Endlose Trassensuchen müssten der Vergangenheit angehören, sagte Vorstandschef Hans-Jürgen Brick am Mittwoch (4.5.). „Im Schnitt gehe ich davon aus, dass wir zwei Jahre für Planungs- und Genehmigungsverfahren brauchen und maximal vier Jahre für die Bauzeit.“ Für die Zwei-Jahres-Frist gebe es auch klare Signale der Bundesnetzagentur.

Amprion ist einer von vier Übertragungsnetzbetreibern, die in Deutschland für die Stromautobahnen, also den überregionalen Stromfluss, zuständig sind. Derzeit sind bundesweit mehrere Trassen geplant, die im Norden erzeugten Windstrom nach Süden transportieren sollen. Für einige Abschnitte ist Amprion zuständig. „Für die Versorgung der Industrieregionen wie etwa Nordrhein-Westfalen werden die Großkraftwerke, die nötig sind, künftig in der Nordsee stehen“, sagte Brick.

„Wir wollen nicht Tempo um jeden Preis machen“

„Wir wollen nicht Tempo um jeden Preis machen“, betonte der Manager. „Wir dürfen natürlich die Bürger nicht verlieren. Wir müssen uns die Zeit nehmen, um vor Ort unsere Projekte zu erklären und zumindest für Toleranz zu werben – ideal wäre Akzeptanz.“ Kritiker der Ausbaupläne sehen unter anderem Risiken für die Natur.

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Bei den Investitionen in die Netzinfrastruktur verzeichnete Amprion 2021 mit 1,2 Milliarden Euro einen Rekord. In diesem Jahr sind 1,6 Milliarden Euro geplant. Der Umsatz im Netzgeschäft kletterte im vergangenen Jahr um knapp 26 Prozent auf 4 Milliarden Euro. Amprion rechnet hier 2022 mit einem weiteren Plus. Unterm Strich blieben 184 Millionen Euro in der Kasse (Vorjahr: 217 Millionen).

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Zum Jahresende 2021 beschäftigte das Unternehmen knapp 2100 Menschen. Eigentümer von Amprion sind der Energiekonzern RWE mit 25,1 Prozent und ein Konsortium von Finanzinvestoren aus der Versicherungswirtschaft und von Versorgungswerken mit 74,9 Prozent. (dpa)