Bochum. Vonovia-Chef Rolf Buch sieht Grund für gescheiterte Übernahme der Deutsche Wohnen in „technischen Details“. Nun wolle man aus Fehlern lernen.

Im Kurzinterview spricht Vonovia-Chef über Fehler beim ursprünglichen Angebot zur Übernahme der der Deutsche Wohnen und welche Konsequenzen er daraus zieht.

Herr Buch, Sie haben das Angebot an die Aktionäre der Deutsche Wohnen von der Höhe her, aber auch inhaltlich nachgebessert. Hat es in der ersten Version handwerkliche Fehler gegeben?

Rolf Buch: Wir haben viel Zuspruch bekommen für unser erstes Angebot – von allen Seiten. Es gibt aber auch einige Investoren, die opportunistisch unterwegs sind und sich bis zum Schluss alle Optionen offen halten wollten. Deshalb haben wir die Mindestannahmequote knapp verfehlt. Wir sind an technischen Details gescheitert.

Was macht Sie zuversichtlich, dass Sie Hedgefonds und Kleinaktionäre nun überzeugen können?

Buch: Ich habe in den letzten Tagen viele Anrufe bekommen – niemand hat gesagt, dass der Zusammenschluss falsch ist oder der Preis nicht stimmt. Ganz im Gegenteil: Die Stakeholder wollen den Zusammenschluss – nicht nur die Aktionäre, sondern beispielsweise auch die Politik. Wir haben uns ein paar Tage Zeit genommen, und nach unserer detaillierten Analyse entschieden, das Angebot nun neu zu strukturieren und anzupassen.

Welche entscheidenden Änderungen gibt es?

Buch: Unter anderem haben wir den Angebotspreis um zwei Prozent erhöht, werden schneller auszahlen, damit Aktionäre in der Liquidität bleiben und haben einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag für drei Jahre ausgeschlossen. Einfach ausgedrückt: Wir haben die Transaktionssicherheit erhöht, indem wir spekulative Bestandteile des Angebots herausgenommen haben. Die Grundsätze des Angebots bleiben dieselben – die Deutsche Wohnen und wir sind uns da sehr einig.

Haben die Vonovia und Sie als Vorstandsvorsitzender Schaden genommen, dass Sie nun einen dritten Versuch unternehmen müssen, um die Deutsche Wohnen zu übernehmen?

Buch: Natürlich hätten wir uns alle gewünscht, jetzt schon am Ziel zu sein. Aber unternehmerisch handeln bedeutet auch: Man kann aus Fehlern lernen und einen weiteren Anlauf nehmen. Wir sind zuversichtlich, dass wir dieses Mal an alle Details gedacht haben