Düsseldorf/Dortmund. Die EU hat der mit Staatshilfe geretteten WestLB eine Schrumpfkur verordnet. Die Bank trennt sich deshalb von vier Standorten in NRW. Die ersten drei werden bis Jahresende geschlossen, darunter Dortmund. Betroffen sind 110 Mitarbeiter.

Die angeschlagene Westdeutsche Landesbank (WestLB) schließt mehrere Standorte in Nordrhein-Westfalen. Wie die Bank am Dienstag in Düsseldorf mitteilte, wird die drittgrößte Landesbank ihre Standorte Münster, Bielefeld und Dortmund bis zum Jahresende schließen, Köln folgt Mitte 2010. Rund 110 Mitarbeiter sind von der Maßnahme betroffen. Jeder Mitarbeiter soll aber ein Angebot bekommen, am Hauptsitz Düsseldorf weiter zu arbeiten.

«Die Schließung der vier Standorte in NRW ist für uns außerordentlich bitter», sagte WestLB-Chef Dietrich Voigtländer. «Schließlich zählt dazu auch unser zweiter Hauptsitz in Münster. Aber wir müssen den Weg der Neuausrichtung hin zu einer schlanken Kernbank weiter konsequent gehen.»

Konzentration auf Düsseldorf

Insgesamt beschäftigt die Bank derzeit noch knapp 5500 Mitarbeiter. Neben Düsseldorf wird die WestLB ab Mitte 2010 keinen weiteren Sitz mehr in NRW haben.

Die Straffung des deutschen und internationalen Standortnetzes ist den Angaben zufolge Bestandteil des von der EU-Kommission wegen der Staatshilfen für die Bank angeordneten Umstrukturierungsplans. Zuvor hat sich die WestLB im Ausland schon aus Prag, Budapest, Seoul, Houston, Peking und Johannesburg zurückgezogen.

Seit 2007 steckt die WestLB durch Fehlspekulationen und die Auswirkungen der Finanzkrise in Schwierigkeiten. Eigentümer der WestLB sind mehrheitlich die beiden Sparkassenverbände Rheinland und Westfalen-Lippe mit je 25,2 Prozent. Das Land Nordrhein-Westfalen hält etwa 38 Prozent - davon 17,5 Prozent direkt und 20,2 Prozent indirekt über die NRW.Bank.

Zur Stützung der WestLB hatte das Land im Juni eine weitere Vier-Milliarden-Euro-Garantie abgegeben. Bereits im Frühjahr 2008 hatten die Eigentümer einen Schutzschirm in Höhe von fünf Milliarden Euro über die Bank gespannt, um faule Kredite zu entschärfen. Zugleich wurden Wertpapiere im Volumen von rund 23 Milliarden Euro in eine Zweckgesellschaft ausgelagert. (ddp)

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