Frankfurt/Main. Könnten unangemeldete Kontrollen unter Piloten die Sicherheit von Passagierflügen erhöhen? Die nationale Taskforce solle das doch einmal prüfen, findet Lufthansa-Chef Carsten Spohr.

Als Konsequenz aus dem Germanwings-Absturz hält Lufthansa-Chef Carsten Spohr unangemeldete Medizin-Checks für Piloten für denkbar. In einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) vom Freitag nennt Spohr solche Tests als ein mögliches Mittel, um Unsicherheiten über den psychischen Gesundheitszustand von Piloten zu verringern.

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Es müsse jedoch hoheitliche Aufgabe des Staates sein, solche Kontrollen durchzuführen, sagte ein Lufthansa-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Daher sei es notwendig, die Anregung zunächst in der nationalen Taskforce für Flugsicherheit zu diskutieren. Einen Alleingang schließt das Unternehmen nach eigenen Angaben aus. Denkbar seien Medikamenten- oder Drogentest, um einen möglichen Missbrauch der Substanzen nachzuweisen.

Die Pilotenvereinigung Cockpit (VC) begrüßte eine Prüfung des Vorschlags durch die Taskforce. "Dort gehört er hin - und nirgendwo anders", sagte ein Sprecher. Zugleich warnte er jedoch vor übereilten Entscheidungen. Es sei noch zu früh, um aus dem Absturz in Frankreich Schlussfolgerungen zu ziehen. "Wir müssen erst den Abschlussbericht abwarten", forderte er.

Lockerung der Schweigepflicht im Gespräch

Es müsse auch überlegt werden, in welchen Fällen Flugärzte von ihrer Schweigepflicht entbunden werden könnten, sagte Spohr der FAZ. Hinweise auf psychische Störungen könnte die regelmäßige Einnahme von Antidepressiva geben, die allerdings auch bei chronischen Schmerzen verordnet werden, berichtet das Blatt. Die VC hatte sich bereits kurz nach dem Absturz gegen eine Lockerung der Schweigepflicht ausgesprochen.

Ermittlungen nach Airbus-Absturz

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Nach dem Absturz von Flug 4U-9525 ...
Nach dem Absturz von Flug 4U-9525 ... © Getty Images | Getty Images
...über den französischen Alpen...
...über den französischen Alpen... © Getty Images | Getty Images
...laufen die Ermittlungs- und Bergungsarbeiten.
...laufen die Ermittlungs- und Bergungsarbeiten. © Getty Images | Getty Images
Sofort nach dem Absturz donnern Hubschrauber über Seyne-les-Alpes...
Sofort nach dem Absturz donnern Hubschrauber über Seyne-les-Alpes... © dpa | dpa
...auf der Suche nach Trümmerteilen und Flugschreibern.
...auf der Suche nach Trümmerteilen und Flugschreibern. © dpa | dpa
Von dem kleinen Ort aus...
Von dem kleinen Ort aus... © Getty Images | Getty Images
... nehmen sie Kurs auf den Schauplatz der Katastrophe in den französischen Alpen. Der Felsen,...
... nehmen sie Kurs auf den Schauplatz der Katastrophe in den französischen Alpen. Der Felsen,... © Getty Images | Getty Images
...an dem am Dienstag der Airbus A320 der Lufthansa-Tochter zerschellte, liegt nur 15 Kilometer entfernt. Bilder…
...an dem am Dienstag der Airbus A320 der Lufthansa-Tochter zerschellte, liegt nur 15 Kilometer entfernt. Bilder… © dpa | dpa
...zeigen unzählige Trümmerteile...
...zeigen unzählige Trümmerteile... © Getty Images | Getty Images
...in den Felsen.
...in den Felsen. © Getty Images | Getty Images
Der Zugang...
Der Zugang... © Getty Images | Getty Images
...ist extrem schwierig. Das Gelände ist unwegsam.
...ist extrem schwierig. Das Gelände ist unwegsam. © Getty Images | Getty Images
Schon am Dienstagabend waren 50 Spezialkräfte zu Fuß von Seyne gestartet, um zur Unglücksstelle vorzudringen. Sie übernachtete vor Ort im Biwak - bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Schon am Dienstagabend waren 50 Spezialkräfte zu Fuß von Seyne gestartet, um zur Unglücksstelle vorzudringen. Sie übernachtete vor Ort im Biwak - bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. © Unbekannt | Unbekannt
An der Unfallstelle liegen unzählige Trümmer.
An der Unfallstelle liegen unzählige Trümmer. © dpa | Unbekannt
Helfer suchen den Unfallort ab.
Helfer suchen den Unfallort ab. © Unbekannt | Unbekannt
"Wir sind hier im Hochgebirge", sagt Polizeichef David Galtier... © dpa | dpa
...über den Unfallort. Er koordiniert...
...über den Unfallort. Er koordiniert... © dpa | dpa
... mehr als 500 Einsatzkräfte.
... mehr als 500 Einsatzkräfte. © Getty Images | Getty Images
Aus der Luft wird die Unfallstelle mit dem Hubschrauber angeflogen. Helfer...
Aus der Luft wird die Unfallstelle mit dem Hubschrauber angeflogen. Helfer... © Unbekannt | Unbekannt
... lassen sich mit Seilen herab.
... lassen sich mit Seilen herab. © Unbekannt | Unbekannt
Am Mittwochmorgen...
Am Mittwochmorgen... © dpa | dpa
... sind die Berggipfel weiß von Schnee. Es hat in der Nacht geschneit. Das dürfte...
... sind die Berggipfel weiß von Schnee. Es hat in der Nacht geschneit. Das dürfte... © dpa | dpa
... die Suche zusätzlich erschweren.
... die Suche zusätzlich erschweren. © dpa | dpa
Die Wucht des Aufpralls ließ den Airbus A 320 von Germanwings laut Rettungskräften in kleinste Trümmer zerbersten.
Die Wucht des Aufpralls ließ den Airbus A 320 von Germanwings laut Rettungskräften in kleinste Trümmer zerbersten. © dpa | dpa
Ein riesiges...
Ein riesiges... © dpa | dpa
... Medienaufgebot...
... Medienaufgebot... © dpa | dpa
...verfolgt die Arbeiten vor Ort.
...verfolgt die Arbeiten vor Ort. © dpa | dpa
Die Ermittlungen...
Die Ermittlungen... © dpa | dpa
... nach dem Unglück...
... nach dem Unglück... © dpa | dpa
.. dürften Tage, vielleicht auch Wochen dauern.
.. dürften Tage, vielleicht auch Wochen dauern. © dpa | dpa
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Ein Airbus A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings war am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen zerschellt. Wie die französische Untersuchungsbehörde Bea feststellte, hatte der 27 Jahre alte Copilot bewusst den tödlichen Sinkflug eingeleitet, während der Pilot nicht im Cockpit war. Bei dem Unglück starben alle 150 Menschen an Bord, unter ihnen 72 Deutsche. Der Copilot soll psychische Probleme gehabt haben.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und die Luftverkehrswirtschaft hatten als Reaktion auf den Absturz Anfang April die Taskforce für Flugsicherheit gegründet. Das Expertengremium soll unter anderem über Änderungen am Türschutz-Mechanismus in Cockpits und über Checks für Piloten beraten. (dpa)