Düsseldorf. Vodafone will das schnelle 5G-Netz für den Massenmarkt nutzbar machen. Nun bieten auch iPhones den neuen Standard an.
Garantierter Empfang, Datenübertragung ohne Verzögerung – von den Vorzügen des neuen, superschnellen 5G-Mobilfunknetzes konnten bislang weitgehend nur Unternehmen profitieren. Das soll sich nun ändern. Als erster Anbieter in Europa will Vodafone in Deutschland „das echte 5G“ bundesweit ausrollen und unter neuem Namen 5G+ für den „Massenmarkt“ bereitstellen.
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Für Hannes Ametsreiter ist das, was am am 15. März 2022 freigeschaltet werden soll, nichts Geringeres als eine „technologische Revolution“, von der Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher profitieren könnten. Der Deutschland-Chef von Vodafone verweist mit seiner Einschätzung nicht nur auf das seit 2019 immer dichter werdende Netz von Mobilfunkstationen, sondern auch die Endgeräte, die 5G-tauglich sind.
Smartphones von Apple, Samsung, Oppo und Xaomi
„Jetzt unterstützen auch die beliebtesten Smartphones die vollständige 5G-Technik. Unter den 16 Endgeräten, die im Moment zur Verfügung stehen, findet jeder Nutzer etwas“, sagte Ametsreiter im Gespräch mit unserer Redaktion. Nach Angaben des Unternehmens bieten nicht länger nur Handys der Hersteller Samsung, Oppo und Xaomi die technischen Voraussetzungen zum Surfen in Echtzeit, sondern nunmehr auch der US-Riese Apple mit seinen iPhones ab der 13er Serie.
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„Bis 2025 bringen wir das echte 5G zu fast allen Menschen in der Bundesrepublik“, umreißt Ametsreiter seine Ausbaupläne. Um Daten ohne Verzögerung übertragen zu können, setzt Vodafone auf sogenannte Standalone-Stationen, über die nicht zugleich auch das ältere 4G-Netz läuft. „Wir sind die Ersten in Europa, die eine komplett eigenständige 5G-Infrastruktur bauen, auch im Kernnetz unabhängig von der bisherigen LTE-Technik“, betont der Vodafone-Deutschlandchef. „Das ist ein klarer Vorteil im Vergleich zu bisherigen 5G-Technologien: 5G+ reagiert viel schneller.“
Für Smartphone-Nutzer bedeutet das nach Lesart des Düsseldorfer Konzerns nicht nur viermal mehr Tempo als bislang, sondern auch weniger Stromverbrauch. Weil sich die 5G-Geräte nicht parallel auch noch in das 4G-Netz einwählen müssen, sollen die Akkus der Handys 20 Prozent länger halten.
Die hohen Geschwindigkeiten sollen nicht nur das Herunterladen von Daten und Musik beschleunigen. Vodafone hat auch die Fans hochkomplexer Online-Spiele im Visier sowie Nutzer, die mit speziellen Datenbrillen in der Augmented und Virtual Reality unterwegs sein wollen. Ein rasant wachsender Markt, in den allein der Facebook-Mutterkonzern Meta jährlich zehn Milliarden Euro investieren will. Unternehmensgründer Mark Zuckerberg plant mit „Metaverse“ den Aufbau eines sozialen Netzwerks, das rein virtuell genutzt werden soll. Dazu braucht er ein schnelles 5G-Netz.
Datenbrillen und schnelle Spiele
In der Industrie sind Datenbrillen etwa zur Vermessung oder in der Logistik bereits weit verbreitet. Ametsreiter ist davon überzeugt, dass die neuen Möglichkeiten die Unternehmen weltweit einem Wandel unterziehen werden. „Ich bin absolut überzeugt, dass 5G ein Erfolg wird. Die Industrie transformiert sich in Richtung Digitalisierung“, sagt der Vodafone-Deutschlandchef. Dank 5G können bis zu eine Million Gegenstände auf einem Quadratmeter miteinander vernetzt werden.
Ametsreiter denkt in diesem Zusammenhang vor allem an Sensoren, die anhand von Geräuschen warnen können, wann etwa ein Aufzug kaputtzugehen droht. 5G macht aber auch medizinische Operationen aus der Ferne möglich und nicht zuletzt das autonome Fahren. Nach dem Vorbild des Kölner Doms, von dem Vodafone anhand des Originals einen digitalen Zwilling erzeugt hat, können auch große Industriegelände virtuell nachgebaut werden.
Der Manager berichtet von entsprechenden Plänen mit dem Chemiekonzern BASF in dessen Werk in Schwarzheide. „Drohnen und Roboter können dann Kontrollgänge auf definierten Routen durchführen“, so der Vodafone-Manager. „Das erhöht die Sicherheit auf dem Firmengelände.“
Die Deutsche Telekom hatte Ende Dezember mitgeteilt, dass ihr 5G-Netz für 90 Prozent der Bevölkerung verfügbar sei. Telefonica/O2 kam zuletzt auf über 30 Prozent.