Köln. Günter Wallraff hat Kritik an bezahlten Auftritten bei McDonald's zurückgewiesen. Medien hatten berichtet, der Enthüllungsjournalist habe an zwei Diskussionsrunden gegen Honorar teilgenommen. Wallraff behauptet, er habe das Honorar von 8000 Euro an Bedürftige weitergegeben.

Der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff (71) hat Kritik an bezahlten Auftritten bei der Fast-Food-Kette McDonald's zurückgewiesen. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet in seiner neuen Ausgabe von einer Zusammenarbeit, bei der Wallraff seit 2010 zweimal an Diskussionsrunden gegen Honorar teilgenommen habe. Die gezahlten 3000 und 5000 Euro gab Wallraff an seine Stiftung oder Bedürftige weiter.

Der Nachrichtenagentur dpa bestätigte Wallraff zwei Auftritte und auch die Zahlungen. Der Autor weist aber zurück, dass dies in irgendeinem Zusammenhang mit seinen aktuellen Enthüllungen beim McDonald's-Konkurrenten Burger King stehen könnte.

"Ich habe zweimal auf McDonald's Veranstaltungen referiert. Beide Male habe ich mir in meiner grundsätzlichen Kritik an der Fastfood-Unkultur und auch an McDonald's keine Zurückhaltung auferlegt", sagte Wallraff. "Ich sehe nichts Verwerfliches darin, Honorare, die andere in der Regel für sich beanspruchen, an eine wegen ihrer Meinungsäußerung gekündigte Betriebsrätin weitergeleitet zu haben oder für gemeinnützige Stiftungszwecke zu verwenden", teilte der Autor mit.

Burger King will Tariflohn bei umstrittenem Franchisenehmer

Die Fast-Food-Kette Burger King will nach dem Wirbel um das Partnerunternehmen Yi-Ko-Holding dort energisch durchgreifen. "Die Yi-Ko-Holding wird künftig nach Tarif bezahlen. Das werden wir rasch umsetzen", sagte Deutschland-Chef Andreas Bork der "Welt am Sonntag". Das Unternehmen betreibt als größter Partner im sogenannten Franchise-System für Burger King 91 Filialen und beschäftigt rund 3000 Mitarbeiter. Zwei neue Mitglieder sollen in der Geschäftsführung über die Umsetzung wachen. "Wenn es da Missstände gibt, werden wir dafür sorgen, dass sie beseitigt werden", sagte Bork.

Vergangene Woche hatte die RTL-Sendung "Team Wallraff - Reporter Undercover" über Hygieneverstöße und schlechte Arbeitsbedingungen bei einem Burger-King-Lizenznehmer berichtet. Mehrere Filialen wurden daraufhin zeitweise geschlossen. Bork hatte danach bereits der "Bild"-Zeitung gesagt, dass der Imageverlust die Kette hart getroffen habe. "In vielen deutschen Filialen verzeichnen wir Umsatzeinbußen", sagte der Manger und kündigte Maßnahmen an. (dpa)