Essen.. NRW-Linkspartei fordert die Gründung einer staatlichen Stiftung, die Thyssenkrupp „gegen die Interessen der Finanzinvestoren“ verteidigen soll.
Angesichts der drohenden Zerschlagung des schwächelnden Thyssenkrupp-Konzerns hat die nordrhein-westfälische Linkspartei ihre Forderung nach der Gründung einer staatlichen Industriestiftung erneuert. Eine Zerschlagung des Unternehmens „wäre für Nordrhein-Westfalen eine Katastrophe, Zehntausende Arbeitsplätze sind gefährdet“, warnte Linkensprecher Christian Leye.
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Die Linken schlagen als Gegenmaßnahme die Gründung einer mit Landes- und Bundesmitteln ausgestatteten Stiftung vor, die bei Thyssenkrupp einsteigt, um das Unternehmen „gegen die Interessen der Finanzinvestoren“ zu verteidigen.
Insbesondere der schwedische Großinvestor Cevian, der 18 Prozent an Thyssenkrupp hält, dringt auf strukturelle Veränderungen. „Warum zum Teufel dürfen aggressive Kapitalfonds Zehntausende soziale Existenzen gefährden, nur damit sie ihren Reibach machen?“, empört sich Linkensprecher Leye.
Mit der Forderung eines staatlichen Einstiegs in ein Unternehmen der Großindustrie seien die Linken im Übrigen „ziemlich nah dran an dem, was die CDU auch einmal wollte“, unkte Leye im Gespräch mit der NRZ, mit Verweis auf einen Landtagsbeschluss von vor 70 Jahren, der die Vergesellschaftung der Kohleindustrie zum Thema hatte.
Die Linke zitiert den damaligen christdemokratischen Ministerpräsidenten Karl Arnold mit den Worten: „Das kapitalistische Wirtschaftssystem hat sich an seinen eigenen Gesetzen totgelaufen. Der natürliche Zweck der Wirtschaft, nämlich die Bedarfsdeckung des Volkes, wurde in sein Gegenteil verkehrt.“