Nürnberg. Die hohen Energiepreise haben den deutschen Verbrauchern die Lust am Kaufen verdorben. Der Konsumklima-Index des Marktforschungsinstituts GfK ist im April um 6,0 Punkte eingebrochen. Daran konnten auch die guten Botschaften zur Wirtschaftslage nichts ändern
Die derzeit hohen Energiepreise machen den Verbrauchern Angst vor einer steigenden Inflation. Die Deutschen sähen ihre Kaufkraft geschmälert, dies führe zu einer sinkenden Kauflaune, teilte das Marktforschungsinstitut GfK am Freitag mit. Daran ändere auch die an sich gute Lage der Wirtschaft nichts, die von den Verbrauchern als durchaus positiv wahrgenommen werde. Der von der GfK berechnete Konsumklima-Index sank von 6,0 Punkten im März auf 5,8 Zähler im April. Für Mai rechnen die Marktforscher mit einem weiteren Minus auf dann 5,6 Punkte.
Spritpreise drücken die Kaufkraft
Eigentlich setze sich „in den Köpfen der Verbraucher“ die Erkenntnis durch, „dass in Deutschland eine Rezession verhindert werden kann und die Auftriebskräfte im Inland zunehmend die Oberhand gewinnen“, erklärte die GfK. Die Konjunkturerwartung habe somit das zweite Mal in Folge zugelegt. Die immer neuen Höchstpreise an den Tankstellen führten aber zu Inflationsängsten. „Die Konsumenten sehen ihre Kaufkraft beeinträchtigt, da mehr und mehr ihres Einkommens für Energie, und hier speziell für Benzin und Diesel, aufgewendet werden muss und somit nicht mehr für andere Anschaffungen zur Verfügung steht.“
Der Index für die Einkommenserwartung sei entsprechend gesunken, wenn auch weniger als im Vormonat, teilte die GfK mit. Er befinde sich aber weiterhin auf einem durchaus hohen Niveau. Die größten Einbußen verzeichnete im April den Marktforschern zufolge die Neigung zu größeren Anschaffungen - doch auch dieser Indikator liege weiter auf einem guten Niveau. (afp)