Köln. Kunden des Kabelnetzbetreibers Unitymedia in NRW können ab dem 1. Februar mit einem Tempo von bis zu 400 Mbit/s durchs Internet surfen.
Der Wettlauf zwischen Kabelnetzbetreibern und klassischen Telekommunikationsanbietern um die schnellsten Netze geht in die nächste Runde. Über fünf Millionen Kunden des Kabelnetzbetreibers Unitymedia können ab dem 1. Februar in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg mit einem Tempo von bis zu 400 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) durchs Internet surfen, kündigte das Unternehmen am Mittwoch an. Im vergangenen Jahr hatte Telecolumbus in Potsdam als erster Betreiber der Branche seinen Kunden ein solches Tempo angeboten.
Mit der Vodafone-Tochter Kabel Deutschland, die in 13 Bundesländern aktiv ist und dort mit 200 MBit/s das schnellste Internetprodukt bietet, setzt sich die Kabelbranche mit ihren Koaxleitungen beim Surftempo damit deutlich von ihren Telekom-Konkurrenten ab.
Kabel beim Heraufladen von Daten im Nachteil
Beim Heraufladen von Daten ins Netz, was künftig nach Expertenschätzung im Internetverkehr an Gewicht gewinnen wird, sind Kabelnetze allerdings klar im Nachteil. Hier sind sie zum Teil um das Achtfache langsamer. Dies soll sich erst ändern, wenn sich der neue Kabelstandard Docsis 3.1 durchgesetzt hat.
Mithalten beim hohen Surftempo der Kabelanbieter können derzeit nur einige regionale Telekom-Firmen wie M-Net in München oder Netcologne in Köln mit direkten Glasfaseranschlüssen. Auf dieser Basis sind derzeit Übertragungsgeschwindigkeiten von 200 bis 300 MBit/s möglich.
Die Deutsche Telekom, Telefónica, Vodafone und United Internet setzten bundesweit weiterhin auf Kupferleitungen und das VDSL-Netz beziehungsweise seine schnelle Variante Vectoring (100 MBit/s). Langfristig bieten Glasfaser- und Kabelnetze mit Geschwindigkeiten jenseits von 1 Gigabit pro Sekunde das größte Potenzial. (dpa)